Supermarktkette wird politisch

Edeka warnt alle Kunden: "Blau ist keine gute Wahl"

Die größte Supermarktkette Deutschlands sorgt mit einem Inserat für Aufsehen. Edeka warnt vor der Farbe Blau – bei Lebensmitteln und in der Politik.

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Edeka warnt alle Kunden: "Blau ist keine gute Wahl"

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    "Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht": Dieses <a data-li-document-ref="120056004" href="https://www.heute.at/s/edeka-warnt-alle-kunden-blau-ist-keine-gute-wahl-120056004">Inserat von Edeka</a> war am Donnerstag in "Die Zeit" und der FAZ zu sehen.
    "Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht": Dieses Inserat von Edeka war am Donnerstag in "Die Zeit" und der FAZ zu sehen.
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    "In der Edeka Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt", steht in einem Inserat der deutschen Supermarkt-Kette Edeka, das am Donnerstag auf einer ganzen Seite in "Die Zeit" und der Tageszeitung FAZ erschienen ist.

    Gelbe, rote, grüne, violette oder orange Lebensmittel könnten dort gekauft werden. Eine Farbe fehle jedoch: Kein einziges Lebensmittel hat die Farbe Blau. "Das ist kein Zufall".

    Edeka gibt im Inserat direkt selbst die Erklärung dafür: "Blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: 'Achtung! Ich könnte unverträglich sein!'"

    Die Evolution, so Edeka, habe den Menschen gelehrt, dass "Blau keine gute Wahl" sei.

    Politische Stellungnahme

    Die Warnung geht aber noch sehr viel weiter: "Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind der gesunden Vielfalt. In Deutschland sind 'die Blauen' schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft."

    Die Supermarkt-Kette spielt damit auf die rechtsgerichtete Partei Alternative für Deutschland (AfD) an. Man solle bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg "die Warnhinweise richtig lesen – und für ein verträgliches Miteinander sorgen".

    Kritik in den sozialen Medien

    In den sozialen Medien wird Edeka für die Aktion kritisiert, weil in dem Inserat Blaukraut (in Österreich Rotkraut) und Blaubeeren (Heidelbeeren) zu sehen seien. Edeka kontert in Medien mit: "Blaukraut und Blaubeeren haben zwar Blau im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. Sagt jedenfalls die Wissenschaft – und auf die solle man bekanntlich hören."

    Ein anderer Nutzer findet: "Wenn Blau ein Warnzeichen der Natur ist, bedeutet dann euer Logo auch Gefahr und kauft nicht bei Edeka, hier gibt es nur Gift."

    Es gibt aber auch Zuspruch. "Wir müssen viel öfter Stellung beziehen, wie Edeka das gerade tut", schreibt ein Nutzer auf X. Oder: "Sorry Rewe, heute muss ich einfach Werbung für Edeka machen."

    Nicht das erste Statement

    Edeka hatte sich bereits Anfang Januar mit einem Social-Media-Video gegen Rechtsextremismus in Deutschland positioniert, schreibt "T-Online". In dem kurzen Film sieht man, wie verwunderte Kunden durch einen Supermarkt mit fast leeren Regalen laufen:

    "Stellen Sie sich einen Supermarkt vor, in dem es nur deutsche Produkte gibt", steht in einem eingeblendeten Text. Das Video wurde vor ein paar Jahren zum ersten Mal veröffentlicht.

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      Screenshot ORF

      Auf den Punkt gebracht

      • Edeka hat in "Die Zeit" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein ganzseitiges Inserat veröffentlicht
      • Die Handelskette warnt vor der Wahl der Farbe Blau bei Obst und Gemüse sowie bei den am Sonntag anstehenden Landtagswahlen
      • In den sozialen Medien erntet Edeka Kritik dafür – unter anderem, weil im eigenen Logo die Farbe Blau dominiert
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