Drei Jugendliche (18, 17, 16 Jahre) müssen sich am Donnerstag (21.11.) wegen schweren Raubes und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Die Burschen sollen Anfang Oktober Passanten bedroht und beraubt haben, auf E-Scootern geflüchtet sein.
Laut Anklage wollten die Verdächtigen mit Straftaten ihre "triste finanzielle Lage" aufbessern. Am 7. Oktober setzten sie ihren Plan dann in die Tat um. Die Angeklagten trieben sich am späten Abend in Wien-Simmering herum, bewaffnet mit zwei Schreckschusswaffen samt Munition, Springmesser, Klappmesser und Gartenschwere. Sie waren laut Staatsanwaltschaft mit Kapuzen, Schals bzw. Masken vermummt auf E-Scootern unterwegs, hielten so nach geeigneten Opfern Ausschau.
Zuerst sollen sie einer jungen Frau die Schreckschusspistole an die Schläfe gehalten, ihre Handtasche durchsucht haben. Sie flüchteten mit Wertsachen. Bei ihrem zweiten Opfer gaben sie zur Einschüchterung einen Schuss in die Luft ab. Einem weiteren Opfer hielten sie die Waffe direkt ins Gesicht. Ein Autolenker legte den Rückwärtsgang ein und flüchtete so vor den Verdächtigen.
Ein Zeuge hörte den Schuss, sah die Jugendlichen auf E-Scootern davon düsen. Mit einem Großaufgebot aus Polizei-Bereitschaftseinheit, WEGA und Hundestaffel wurden die Jugendlichen gesucht – und kurz darauf auch gefasst. Für einen Polizisten wurde es gefährlich. Als der Beamte den Hauptangeklagten (18) aufhalten wollte, fuhr ihn dieser mit dem E-Scooter nieder. Der Polizist erlitt dabei Knie- und Handgelenksverletzungen.
Top-Strafverteidiger Roland Friis vertritt am Donnerstag den drittangeklagten 16-Jährigen vor Gericht. "Mein Mandant wird sich umfassend geständig verantworten, es tut ihm sehr leid. Er hat die Taten begangen um seine Drogensucht zu finanzieren", so der Strafverteidiger zu "Heute". Die Unschuldsvermutung gilt. Noch am Donnerstag soll ein Urteil fallen!