Neue EU-Regelung fix

E-Autos doch nicht immer klimaneutral

Die Abgeordneten des EU-Parlaments stimmen über eine neue Verordnung über die Berechnung der Treibhausemissionen ab.

Lukas Leitner
E-Autos doch nicht immer klimaneutral
Neue EU-Regelung soll jetzt kommen. (Symbolbild)
picturedesk.com; Montage: Heute.at

Im EU-Parlament stimmten die Abgeordneten am Mittwoch über deine neue Verordnung ab. Sie dient der Berechnung von Treibhausemissionen bei Transportdienstleistungen. Davon sind alle Unternehmen in Europa betroffen, welche den CO₂-Fußabdruck von Transporten über die Schiene, auf der Straße oder in der Luft ausweisen.

"Erstmals stimmen wir im Plenum über einen Kommissionsvorschlag ab, der Elektroautos nicht automatisch als klimaneutral einstuft", heißt es dazu von Barbara Thaler, stellvertretende Verkehrssprecherin der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament.

"Nur grauer Wasserstoff ist noch schmutziger"

Weiter betont sie, dass die Referenzwerte der ISO-Norm viel mehr zeigen, dass "E-Mobilität derzeit im EU-Schnitt mehr Treibhausgase verursacht als der Betrieb mit herkömmlichen Diesel- oder Benzinmotoren. Nur grauer Wasserstoff ist noch schmutziger als Strom". Das liegt aber auch am Strommix, der für die Berechnung angenommen wird. Dieser beinhalten derzeit eben noch einen beträchtlichen Anteil aus fossiler Produktion.

Laut Thaler würde man der Wahrheit immer näher kommen, aber es würden noch immer die CO₂-Bilanz bei der Produktion und beim Recycling der Fahrzeuge fehlen. Deshalb haben "E-Autos, die außerhalb Europas produziert werden, nach wie vor einen unfairen Vorteil". Aus diesem Grund habe Thaler, als Verhandlungsführerin, einen Änderungsantrag vorgeschlagen, die den Standard durch die Werte ergänzen soll.

Wo ist was besser?

Der Vergleich zwischen E-Autos und Fahrzeuge mit Verbrennermotoren ist oft schwierig. Hier muss gut darauf geachtet werden, was wirklich verglichen wird. Denn wird nur der Fahrvorgang betrachtet, sind Benzin und Dieselmotoren weniger umweltfreundlich.

E-Autos können ihre Energieleistung viel besser in Bewegungsenergie umsetzen. Sie verwerten dabei vier Fünftel der Energie, herkömmliche Autos können ein Fünftel des Treibstoffes in Bewegungsenergie umwandeln. Der Rest wird als Abgase und Wärme verpufft.

Anders sieht es aber bei der Herstellung und beim Recycling aus. Die Lithium-Ion-Batterie, welche in den E-Autos verbaut ist, muss mit viel Aufwand produziert werden. Für den Abbau von Lithium werden große Mengen an Wasser und Strom benötigt. Die Herstellung verursacht somit – laut avenergy.ch – rund ein Drittel mehr CO₂-Emissionen.

Auf der anderen Seite werden wiederum oftmals die Emissionen durch Förderung, Raffinierung und Auslieferung von fossilen Treibstoffen nicht mit einberechnet.

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