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Dyson Gen5detect im Test – stärker, schneller, heller
Mit dem V15 Absolute schuf Dyson bereits 2021 den perfekten kabellosen Akku-Staubsauger. Der neue Dyson Gen5detect will ihn nun übertreffen.
Als erstes Modell rückte 2021 der Dyson V15 mit einer Laser-Technologie in seiner Bodendüse dem Staub ebenso an den Kragen wie ein eigener Chip, der die Geräusche im Saugrohr erkannte und dementsprechend die Saugleistung anpasste. Das Saugen mit Dysons Flaggschiff-Sauger hatte zwar einen stolzen Preis, war aber buchstäblich das reinste Vergnügen. Unser Fazit beim damaligen Test des Akku-Saugers: "Einen besseren kabellosen Staubsauger hielten wir bisher noch nie in den Händen." Im Vorjahr packte der Hersteller wiederum die Stärken des V15 in ein kleineres, leichteres Modell und schuf den Dyson V12 Detect Slim, erstmals mit einer Saug-Feststelltaste. Ebenfalls ein Top-Fazit: "Eine sau(g)starke Leistung!"
Neues Jahr, neuer Dyson-Sauger: 2023 bringt der Hersteller nun ein neues Highend-Flaggschiff-Modell, das sich an die Spitze des Produktsortiments setzt und auf den klingenden Namen Dyson Gen5detect hört. Bombastisch ist der Preis: 999 Euro kostet der Dyson Gen5detect Absolute in den Farben Blau/Kupfer und Violett (Testgerät). Hier stellt sich die Preis-Frage: Mit dem neuen Modell bekommt man ohne Frage den bisher besten und stärksten Dyson-Sauger (und den unangefochten besten Sauger am gesamten Markt, wenn es um die Leistung geht), mit etwas Sucharbeit und entsprechenden Angeboten schnappt man sich mittlerweile aber das hervorragende Vorgänger-Modell V15 aktuell um rund die Hälfte des Preises.
Neuer Sauger ist noch smarter als der schlaue V15
Beginnen wir damit, worin sich der V15 und der Gen5detect denn eigentlich unterscheiden, bevor wir gemeinsam in die Praxis eintauchen. Schon beim Auspacken entdeckt man schnell den ersten Unterschied. Das Handstück des Saugers hat dieses Mal keinen klassischen Abzug, der zum Saugen ständig gehalten werden muss, sondern einen echten Power-Knopf. So kann man auch die Hand am Sauger wechseln, ohne das Saugen kurz unterbrechen zu müssen. Die zweite Neuerung ist erst auf den zweiten Blick erkennbar. So findet sich eine Staub-Bürste und Fugen-Düse nicht mehr als ansteckbares Zubehör-Teil, sondern als direkt verbautes Element: Zieht man das Saugrohr vom Handstück ab, kommt die Bürsten-Düse zum Vorschein.
Die übrigen Unterschiede zeigen sich schließlich erst beim ganz genauen Hinsehen oder im Betrieb. So gibt es eine neu designte Bodendüse namens "Fluffy Optic", die wie die Bodenbürste des V15 mit einem Laser ausgestattet ist. Dieser ist nun nicht nur heller, sondern strahlt auch tiefer aus der Düse auf den Boden – was kleinsten Staub nun auch in einer etwas größeren Entfernung erkennbar macht. Außerdem zeigt sich im Betrieb schnell, dass der Gen5detect etwas smarter als der V15 ist. Konnte der V15 noch am Farbdisplay die Größe des eingesaugten Schmutzes in Kategorien einteilen, ergänzt das neue Modell das nun auch noch mit Infos über die Art des Staubs in Balkenform – und sagt, wann eine Fläche sauber ist.
Hält länger durch, ist schwerer und bedient sich besser
Zudem handelt es sich beim Dyson Gen5detect um den Marathonläufer unter den Akku-Saugern, denn er übertrifft bei durchschnittlicher Nutzung den V15 noch einmal um zehn Minuten und läuft nun rund 70 Minuten. Beim Saugen kann der Dyson die Saugleistung selbst an den Untergrund anpassen, wer die Stufe aber manuell wählt, kommt im Eco-Modus diese 70 Minuten und im stärksten Boost-Modus auf rund 35 Minuten. Im Auto-Modus sind es rund 50 Minuten. Dafür hat der neue Sauger im Vergleich zum Vorgänger aber auch um rund 500 Gramm zugelegt und wiegt etwa 3,5 Kilogramm. Dadurch, dass aber kein Abzug mehr beim Saugen gehalten werden muss, liegt der Dyson Gen5detect besser als der V15 in der Hand.
Nichts verändert hat sich an der Kapazität des Staubbehälters mit 0,77 Liter. So muss man weiter bei jedem Saug-Durchgang den Behälter ausleeren, manchmal sogar zweimal – was aber nicht daran liegt, dass im Behälter wenig Platz ist, sondern daran, dass der Sauger einfach so sauber arbeitet. Weiter lässt sich der Staubbehälter einfach per Hebel über einem Mülleimer öffnen und der Schmutz fällt heraus. Und weiter kann auch der Filter des Saugers einfach abgeschraubt und vorsichtig unter der Wasserleitung ausgespült werden. Die letzte Unterscheidung betrifft wiederum nur die Farben des Modells. Der V15 besaß noch ein bronzefarbene Flächen an Saugrohr und Sauger, beim Gen5detect sind sie nun violett.
Fast ein Ausstellungsstück – mit neuen Power-Button
Auf in die Praxis! In der Packung mitgeliefert wird wieder eine Halterung zur Wandmontage des Saugers – so kann er zum Aufladen einfach an die Wand gehängt werden. Alternativ steckt man den Sauger einfach an eine freie Steckdose oder aber legt sich den separat erhältlichen Ladestation-Aufsteller aus dem Hause Dyson zu. Und das kann bisher wirklich nur Dyson: Mit seinem modernen Design und den frischen Farben ist der Sauger nicht nur ein praktisches Haushalts-Gerät, sondern auch ein Hingucker, den man nicht unbedingt verstecken will. Zusätzlicher Vorteil der Halterungen ist zudem, dass das Netzteil in sie integriert werden kann. Die Ladung funktioniert dann automatisch – eine volle dauert übrigens drei Stunden.
Zusammengesteckt ist der Sauger gewohnt schnell – das Rohr schnappt problemlos in das Handstück ein, die gewählte Bürste am anderen Ende des Rohrs ebenso. Das Steck-Prinzip des Saugers blieb im Vergleich zu den Vorgängern gleich: Die Elemente können einfach abgesteckt und gewechselt werden, indem man die rot markierten Druckknöpfe betätigt. Rot ist sowieso die Signalfarbe des Saugers – alle Elemente, die mechanisch bedient werden können, sind in dieser Farbe gehalten. So auch der ganz neue, kleine Knopf über dem LCD-Farbdisplay am Kopfende des Saugers. Dabei handelt es sich um den neuen Power-Knopf, der den Abzug am Griff ersetzt. Mit dem zweiten Knopf darunter werden die Saug-Modi gewechselt.
So simpel lässt sich kaum ein anderer Sauger reinigen
Noch kurz zurück zum Packungsinhalt. Es täuscht, dass nun weniger Zubehör dabei ist, weil Dyson Staub-Bürste und Fugen-Düse wie erwähnt direkt im Saugrohr verbaut. Bei den Vorgängern wurden beide Zubehör-Teile noch separat mitgeliefert, beim Gen5detect kommen sie dagegen zum Vorschein, wenn man das Saugrohr von der Halterung abzieht. Mit dabei sind ansonsten wieder die typischen Teile: digitale Motorbar-Bodendüse (für Teppiche und Co. mit automatischem Haar-Einzug), die neue "Fluffy Optic"-Bodendüse für Hartböden, eine kleine Extra-Haardüse und eine Kombi-Zubehördüse. Wer sich Sorgen um den Akku macht: Dieser kann auch bei diesem Modell einfach per Klick-Mechanismus entfernt und gewechselt werden.
Was wirklich perfekt umgesetzt wurde: Alle Teile, Düsen und Bürsten des Saugers können mit wenigen Handgriffen schnell und kinderleicht zerlegt werden. So lässt sich die Stoff-Walze der "Fluffy Optic"-Bodendüse simpel ausbauen und unter dem Wasserhahn waschen oder die Motorbar-Bodendüse ebenso einfach von Haaren befreien. Beim Saugen selbst macht sich eine noch stärkere Leistung bemerkbar – 240 Airwatt (AW) waren es beim V15, 262 AW sind es beim neuen Modell. Als Nutzer selbst freut man sich aber mehr über den Power-Knopf, denn nun kann man einfach saugen und dabei die Hand wechseln oder den Griff mit den Fingern anders umfassen, ohne dass der Saugvorgang unterbrochen werden muss.
Der Gen5detect sagt dir, wann du genug gesaugt hast
Übernommen vom V15 hat der Gen5detect den neuen Chip samt piezoelektrischem Sensor. Diese Kombination kann viele Geräusche im Saugrohr erkennen und dadurch analysieren, mit welcher Art und Größe von Verschmutzung man es zu tun hat. Das funktioniert in der Praxis klasse: Bei stärkerer Verschmutzung wird die Saugkraft einfach und fließend (bei der digitalen Motorbar-Bodendüse) erhöht, bei geringen Verschmutzungen heruntergeregelt. Das spart Akku und am Display kann man zudem jederzeit sehen, wie groß die eingesaugten Partikel waren. Apropos Display: Dieses zeigt nun ein komplett überarbeitetes Interface an, das auch einblendet, wenn der gerade bearbeitete Boden gründlich genug gereinigt worden ist.
Wechselt man zur "Fluffy Optic"-Bodendüse, strahlt ein grüner Laser im Bürstenkopf den Boden nach vorne und auch etwas zu den Seiten hin an. Klasse ist, dass Laser auch im hellen Tageslicht gut erkennbar ist und nicht nur im Halbdunklen stark leuchtet. Zudem hat Dyson an der Reichweite geschraubt – selbst kleinste Staubpartikel und Haare werden nun doppelt so weit angestrahlt als beim V15. So kann man beim Saugen schnell erkennen, welche Flächen wirklich rein sind und wo man noch einmal mit dem Sauger drübergehen sollte. Das höhere Gewicht des neuen Geräts fällt übrigens nicht negativ auf, im Gegenteil. Da der Abzug nicht mehr ständig gedrückt werden muss, kann man komfortabel immer den Griff wechseln.
Dyson Gen5detect im Test – stärker, schneller, heller
Noch einmal verbessert wurde der Filter – der Dyson Gen5detect ist nun laut Hersteller mit einem vollständig versiegelten HEPA-Filtersystem ausgestattet, das 99,99 Prozent der Partikel bis zu 0,1 Mikrometer einschließt. Das ist eine Partikelgröße, die dem Maß von Viren entspricht, gibt der Hersteller an. Abseits vom Filter soll aber natürlich wieder herauskommen, was an Schmutz hineingeht. Die praktische Entleerung des 0,77 Liter fassenden Staubbehälters wurde beibehalten: Per leichtem Vorwärts-Schieben des roten Hebels am Sauger öffnet sich die vorne befindliche Kunststoffabdeckung des Handteils und der Staub kann einfach in den Müllsack oder Abfalleimer gebeutelt werden. Behälter auswischen, schon ist alles sauber.
Bei den technischen Daten fährt Dyson Superlativen auf: ein Motor mit 135.000 Umdrehungen pro Minute (neunmal schneller als ein Formel-1-Motor), 1,9 Meter langes Filtermodul mit 145 Faltungen und 14 Zyklone zum Entfernen von Partikeln aus dem verlustfreien Luftstrom. Einziges Manko neben dem hohen Preis? Die Wartezeit! In Österreich soll der neue Sauger erst ab September 2023 erhältlich sein. Abseits davon stellt der Dyson Gen5detect die Speerspitze der kabellosen Staubsauger dar. Im Vergleich zum Vorgänger hat Dyson den Gen5detect zudem stärker, schneller und heller gemacht. Die größten Boni im Test sind außerdem der Power-Knopf und die smarte Anzeige, wann eine Fläche sauber ist.