Großbritannien

Dutzende Drogentote wegen "Nitazene"

In Grossbritannien tauchen vermehrt mit Nitazenen verunreinigte Drogen auf. Die Schmerzmittel sind mehrere Hundert Mal stärker als Morphin.

Dutzende Drogentote wegen "Nitazene"
Die Opioide aus der Gruppe Nitazene werden unter anderem bei Heroin beigemischt.
IMAGO/Xinhua

Großbritannien verzeichnet momentan einen starken Anstieg an Drogentoten durch synthetische Opioide aus der Gruppe der Nitazene: Seit Juni 2023 sind gemäß der britischen Kriminalpolizei 54 Menschen an den Folgen des Konsums gestorben, davon 30 allein in Birmingham innerhalb von zwei Monaten.

Typischerweise werden Nitazene anderen Drogen beigemischt, beispielsweise Heroin. Die extrem potenten Schmerzmittel sind mehrere Hundert Mal stärker als Morphin und Überdosierungen sind darum keine Seltenheit – der Tod tritt in der Regel durch einen Atemstillstand ein. Wie SRF berichtet, befürchten britische Drogenexperten, dass der Nitazen-Anstieg zu einem dauerhaften Phänomen werden könnte.

Konsum erfolgt oft unbewusst

Besonders perfid ist dabei, dass vielen Konsumenten nicht bewusst ist, dass ihrem Stoff Nitazene beigemischt sind. Wenn das synthetische Opioid stärkere Verbreitung findet, könnte es darum noch sehr viel mehr Todesopfer fordern. Großbritannien hat ohnehin schon viele Drogentote zu beklagen – 2021 starben durchschnittlich über zwölf Personen täglich an den Folgen von Drogenkonsum.

Was genau sind Nitazene?

Bei Nitazenen handelt es sich um stark wirksame synthetische Opioide. Zu den bekanntesten Nitazenen gehören Isotonitazen, Metonitazen, Etonitazen und Protonitazen. Die Substanzen, von denen einige 100-mal stärker wirken als Morphin, wurden niemals klinisch eingesetzt. Wie andere Opioide, können Nitazene injiziert, inhaliert oder als Tabletten geschluckt werden. In Großbritannien wurde beobachtet, dass Isotonitazen als Verfälschung in Heroin- oder Kokainzubereitungen eingesetzt wird. (Quelle: Pharmazeutische Zeitung)

Derweil könnte sich die Versorgung Europas mit opiumbasierten Drogen drastisch verändern, da die Taliban in Afghanistan den Opiumanbau im Land verboten haben. Es gibt zwar noch Lagerbestände, doch bei einer Verknappung könnte die Zugänglichkeit auch hierzulande sinken. Dies hätte steigende Preise und womöglich einen geringeren Reinheitsgrad der Drogen zur Folge.

Laut der Drug Checking Einrichtung "checkit! der Sucht- und Drogenkoordination Wien wurde der Stoff bis jetzt in der Bundeshauptstadt nicht in anderen Substanzen nachgewiesen. 

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