Wien

Party-Ballon führte Wienerin zu Freundin fürs Leben

Bei einem Kindergartenfest vor über zehn Jahren ließ ihre Tochter einen Luftballon steigen. Dorothy hat dadurch eine Freundin fürs Leben gefunden. 

Heute Redaktion
Dorothey und Klaudia beim Wiedersehen am Meidlinger Bahnhof.   
Dorothey und Klaudia beim Wiedersehen am Meidlinger Bahnhof.   
Helmut Graf

Am Bahnhof Wien-Meidling floss das ein oder andere Freudentränchen, als sich die zwei Damen wieder in den Armen lagen. Die Vorgeschichte des an Freudentränen reichen Treffens klingt, wie aus einem Spielfilm: Dorothy und Claudia haben sich durch einen Ballon kennengelernt, den Dorothys Tochter bei einem Kindergartenfest im Jahr 2011 steigen ließ. Dieser flog damals fast 400 Kilometer von Bonn nach Bremerhaven – und landete schlussendlich auf der Schafweide von Claudia.

"Hätte das Telefonbuch durchtelefoniert"

"Claudia war bei ihren Schafen und sah, dass eines der Tiere etwas im Maul hatte. Sie zog es heraus und fand die Reste des Ballons meiner Tochter", lacht Dorothy. Der Ballon wurde vor dem Start mit einem Schildchen ausgerüstet. Darauf waren der Name des Kindergartenkindes und ein Stempel des Kindergartens. "Sie hat dann über den Kindergarten versucht, unsere Kontaktdaten zu bekommen. Die wollte man ihr wegen Datenschutz aber nicht geben", schildert Dorothy.

Ihre Ballonfreundin Claudia hat sich daraufhin das Telefonbuch geschnappt. "Sie hat gesagt, sie hätte jeden Namen durchtelefoniert, wenn es nötig gewesen wäre. Sie wollte wissen, wo dieser Ballon herkommt", lacht Dorothy. Glücklicherweise haben sie einen seltenen Nachnamen. Claudia geriet beim ersten Anruf an eine Verwandte von Dorothy und fragte nach dem Namen auf dem Schild. "Meine Verwandte hat ihr dann unsere Kontaktdaten gegeben", erzählt Dorothy. 

Nach über zehn Jahren erster Österreich-Besuch

Dorothy und ihre Familie sind gerade mitten im Umzug nach Österreich, als sich Ballonfinderin Claudia bei ihnen meldet. Sie bekamen einen Brief, in dem die (noch fremde) Dame ihr Vorgehen schildert und auch ein Foto des gefundenen Ballons mitschickt. Sie will die Familie unbedingt kennenlernen. 

"Im selben Jahr ist es sich nicht mehr ausgegangen. Wir waren ja gerade erst umgezogen. Aber im Sommer 2012 bin ich dann mit meinen Kindern für zwei Wochen zu ihr gefahren.", erzählt Dorothy. Die beiden Frauen verstanden sich immer gut, haben den Kontakt immer fleißig gehalten. "Claudia konnte uns aber nie besuchen. Sie hatte immer einen kleinen Bauernhof, konnte deshalb nicht wegfahren", meint Dorothy. Inzwischen sind die Tiere aber weg. Deshalb kommt Claudia jetzt nach über zehn Jahren nach Österreich.

Die beiden Damen freuten sich sichtlich über das Wiedersehen.
Die beiden Damen freuten sich sichtlich über das Wiedersehen.
Helmut Graf

"Keine Woche, in der wir nicht telefonieren"

"Dass ist das erste Mal, dass sie uns besucht. Ich freue mich so", schwärmt Dorothy, als sie ihre Freundin am Bahnhof in Wien-Meidling abholt. Claudia wird zwei Wochen in Österreich bleiben, auch Ostern werden die beiden Familien gemeinsam verbringen.

Dorothy ist glücklich darüber, durch diesen Zufall eine so gute Freundin gefunden zu haben. "Es hat einfach direkt so gepasst. Es vergeht keine Woche, ohne dass wir nicht telefonieren. Wir verstehen uns einfach so gut. Manchmal denken wir daran zurück, wie wir uns eigentlich kennengelernt haben und dann müssen wir einfach lachen", schildert Dorothy die ungewöhnliche Freundschaft der beiden, die mit einem Ballon begonnen hat. 

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