Kein blauer Landeshauptmann

Duell mit FPÖ: SPÖ startet Wahlkampf in der Steiermark

Die Landtagswahl in der Steiermark rückt immer näher. Die Sozialdemokraten leiteten am Samstag am Landesparteitag ihren Wahlkampf ein.

Lukas Leitner
Duell mit FPÖ: SPÖ startet Wahlkampf in der Steiermark
SPÖ-Steiermark Spitzenkandidat Anton Lang wolle die Steiermark nicht der FPÖ überlassen.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Die Landtagswahl in der Steiermark am 24. November rückt immer näher und könnte entschiedene Veränderungen in die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene bringen. Die FPÖ feierte schon vor einer Woche ihren Wahlkampfauftakt am Hartberger Oktoberfest. Die SPÖ zieht nun nach.

500 Gäste bei rotem Parteitag

Beim Landesparteitag in Leoben versammelten sich deshalb am Samstag rund 500 Gäste – darunter etwa 450 Delegierte. Mit Jazz-Klängen vom RedPack und Frühstück wurden diese schon ab 9.00 Uhr eingeleitet, ehe um 10.30 Uhr Anton Lang zusammen mit Landtags und Nationalratsabgeordneten Max Lercher eintraf. Die beiden wurden zum Lied "Don’t Stop" von Fleetwood Mac und mit einer Standing Ovation begrüßt.

Von Landesgeschäftsführer Florian Seifter gab es gleich zu Beginn motivierende Worte: "Wir haben nach wie vor alle Chancen, als stärkste Kraft aus der Wahl herauszugehen. Auch wenn Landeshauptmann (Christopher, Anm.) Drexler voreilig von einem Duell mit Mario Kunasek (FPÖ) spricht: Ich verstehe das. Er macht das, um die Funktionäre zu beruhigen. Ich hoffe, es ist ihm gelungen."

"Haben die größten Chancen"

SPÖ, ÖVP und FPÖ seien nun sechs Wochen vor der Wahl etwa gleich auf. "Wir, wie wir heute hier sind, werden den Unterschied in den kommenden Wochen machen. Und dann kann es sein, dass wir die stärkste Kraft im Land sein werden", so Seifter.

Für SPÖ-Landesparteichef Anton Lang sei der erste Platz jedenfalls in Reichweite. "Jetzt geht es um die Steiermark. Wenn andere Vorsitzende von Parteien uns noch etwas anderes einreden wollen, wenn sie von einem Zweikampf sprechen, dann fällt mir nur ad hoc eine Weisheit ein, nämlich wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte und wir haben die größten Chancen, Erster zu werden", heizte Lang ein.

"Enorme Herausforderungen"

Im Wahlkampf wolle die SPÖ auch wie schon bisher mit ihren sozialen Kernthemen punkten. Dazu gehören etwa die Leistbarkeit der Kinderbetreuung und auch, dass die Gesundheitsversorgung ein Grundrecht für alle ist.

Nun stehe man aber an einem entscheidenden Punkt der Geschichte des Heimatlandes. "Ob es die Teuerung ist, die Pflegekräfte, der Klimawandel oder auch der Wandel in der Arbeitswelt: Es stellt uns vor enorme Herausforderung", erklärte Lang.

Verpflichtende Sprachfeststellung

"Und wir haben jetzt die Möglichkeit, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Eine Zukunft, die sozial gerecht, wirtschaftlich stark und ökologisch nachhaltig ist. Und dafür treten wir ein", so der rote Spitzenkandidat.

Die Kinderbetreuung wolle die SPÖ weiter ausbauen, damit "Familie und Vollzeitarbeit" wieder vereinbar seien. Bei der Migration fordert Lang eine "verpflichtende Sprachstandsfeststellung für alle Dreijährigen". Wer dabei nicht gut genug Deutsch könne, soll dann ein zweites verpflichtendes Kindergarten Jahr absolvieren müssen – um Probleme in Schulen vorzubeugen.

"Brauchen keinen blauen Landeshauptmann"

Außerdem setze man sich weiterhin für das Leitspital Liezen ein. Beim Klimaschutz sehe Lang zudem viel "Erreichtes". "Trotz der Naturkatastrophen gibt es immer noch eine Partei, die sagt, es ist ja nicht so schlimm. So einer will ich die Steiermark nicht überlassen", schoss er dabei in Richtung FPÖ.

"Wir brauchen in der Steiermark keinen blauen Landeshauptmann und keine schwarz-blaue Koalition", polterte Lang. Auf die Nennung der Namen seiner Mitstreiter verzichtete er aber in seiner Rede.

"Weg der Mitte"

Die Sozialdemokratie werde deshalb den "Weg der Mitte" gehen, von dem Lang schon seit Jahren gesprochen habe. "Die steirische Sozialdemokratie wird den Weg der Mitte gehen. Ich mache mir wirklich Sorgen um die Steiermark. Ich spüre, dass immer mehr Keile in die Gesellschaft getrieben werden. Ich bin der Letzte, der Probleme nicht offen anspricht. Es sei Aufgabe der SPÖ, diese Probleme zu lösen. Die anderen hetzen, die Menschen gegeneinander ausspielen und mit falschen Versprechungen locken. Das wird es mit uns nicht geben", betonte er dabei.

"Ich will nicht polarisieren, das bin ich nicht. Ich will nicht spalten und nicht hetzen. Ich will auch nicht von Schlagzeile zu Schlagzeile denken", erklärte Lang.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die SPÖ hat in der Steiermark ihren Wahlkampf für die bevorstehende Landtagswahl am 24.November gestartet und betont ihre Chancen, als stärkste Kraft hervorzugehen
    • Parteichef Anton Lang hob die Bedeutung sozialer Kernthemen und die Notwendigkeit einer sozial gerechten, wirtschaftlich starken und ökologisch nachhaltigen Zukunft hervor, während er sich klar gegen eine mögliche schwarz-blaue Koalition aussprach
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