Oberösterreich

Polizei alarmiert! Massiver Anstieg bei Drogenlenkern

Polizei und Politik sind alarmiert: Immer mehr Menschen fahren im Drogenrausch mit dem Auto. Jetzt werden härtere Maßnahmen gefordert.

Johannes Rausch
Es gibt eine deutliche Zunahme von Drogenlenkern auf den oberösterreichischen Straßen. (Symbolbild)
Es gibt eine deutliche Zunahme von Drogenlenkern auf den oberösterreichischen Straßen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Die Anzeichen sind oft leicht zu erkennen: Schweißperlen auf der Stirn, auffällige Fahrweise oder ein süßer Geruch aus dem Pkw. Bei einer Verkehrskontrolle sind es oft diese kleinen, aber typischen Anzeichen, die Drogenlenker überführen. 

Jetzt wurden neue Zahlen veröffentlicht, die es in sich haben: Alleine in Oberösterreich wurden im vergangenen Jahr 1.800 Lenker – vor allem Autofahrer – wegen Suchtmittel-Konsum aus dem Verkehr gezogen. Die Zahl hat sich seit 2017 um 421 Prozent erhöht.

Zum Vergleich: In ganz Österreich nahmen 2017 rund 2.200 Personen ein Fahrzeug in Betrieb, obwohl sie Drogen intus hatten.

Bedenkliche Entwicklung

"Das berauschte Fahren unter Drogeneinfluss ist weiter auf dem Vormarsch", sagt der oberösterreichische Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). "Vor allem ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Delikte deutlich gestiegen. Diese Entwicklung bereitet große Sorgen."

"Das berauschte Fahren unter Drogeneinfluss ist weiter auf dem Vormarsch." Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ)

Mehr Handhabe gefordert

Der Politiker fordert mehr Handhabe gegen Drogenlenker. Um einen unter beeinträchtigten Lenker rechtlich belangen zu können, braucht es zwingend eine ärztliche Untersuchung. Für die Polizei ist das sogenannte Drogen-Vortestgerät nur ein Hilfsmittel. Mit diesem kann sie feststellen, ob der Lenker etwas konsumiert hat. 

Doch vor allem in den ländlichen Gebieten – und außerhalb des Ballungsraums (Linz, Wels und Steyr) – stehen Pool-Ärzte, die mit dem Land kooperieren, oder Amtsärzte in der Nacht nur eingeschränkt zur Verfügung. Lange Wartezeiten sind oft die Folge.

Durch Schulungen und gesetzliche Anpassungen könnten laut Steinkellner bürokratische Hürden abgebaut werden. 

"1.800 Drogenlenker wurden 2022 in OÖ aus dem Verkehr gezogen", sagt Verkehrs-Landesrat Steinkellner.
"1.800 Drogenlenker wurden 2022 in OÖ aus dem Verkehr gezogen", sagt Verkehrs-Landesrat Steinkellner.
Land OÖ/Daniel Kauder

"Seit 2019 liegt eine ausgearbeitete Novellierung der 32. Straßenverkehrsordnung (StVO) in den Schubladen des Innen- und Verkehrsministeriums", fordert Steinkellner endlich eine Umsetzung. Zentrale Punkte darin sind unter anderem höhere Strafgelder und eine gesetzliche Regelung für Drogenlenker.

Darüber hinaus sollte einem Fahrer unter Drogen-Einfluss der Führerschein für einen längeren Zeitraum entzogen werden. "Die Umsetzung brächte sowohl für die Ärzteschaft als auch für die Polizeibeamten Entlastungen mit sich", betont der Politiker.

100er-Tempolimit vor dem Aus

Der "Luft-Hunderter" könnte bald Geschichte sein: Ursprünglich wurde 2008 zum Schutz der Bevölkerung zwischen Linz und Enns (Bez. Linz-Land) auf der Westautobahn ein 100er-Tempolimit eingeführt. Grund: Die Stickstoffdioxidbelastung war zeitweise einfach zu hoch.

Weil die Abgasmengen aber wieder sinken, könnte das berüchtigte Tempolimit fallen. "Heute" hat berichtet

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