Erstes TV-Duell

"Du bist eine Schande!" Harris fetzt sich mit Trump

Acht Wochen verbleiben im US-Wahlkampf. In der Nacht auf Mittwoch trafen Donald Trump und Kamala Harris erstmals beim TV-Duell aufeinander.

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    Acht Wochen verbleiben im US-Wahlkampf. In der Nacht auf Mittwoch trafen Donald Trump und Kamala Harris erstmals beim TV-Duell aufeinander.
    Acht Wochen verbleiben im US-Wahlkampf. In der Nacht auf Mittwoch trafen Donald Trump und Kamala Harris erstmals beim TV-Duell aufeinander.
    SAUL LOEB / AFP / picturedesk.com

    Kamala Harris und Donald Trump trafen in der Nacht auf Mittwoch im ersten TV-Duell aufeinander. Derzeit befinden sich die beiden laut Umfrageergebnissen im Kopf-an-Kopf-Rennen – die Debatte dürfte großen Einfluss auf den Ausgang der Wahlen haben. Am 5. November werden die USA eine neue Präsidentin wählen oder einen ehemaligen Präsidenten wiederwählen.

    Die Moderatoren stellten unter anderem Fragen zum Nahostkonflikt, ein Thema, dass die Demokraten spaltet. "Am 7. Oktober hat die Hamas, eine Terrororganisation, Hunderte Israelis abgeschlachtet." Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, sagt die Vizepräsidentin. Auch unschuldige Palästinenser seien gestorben. Der Krieg müsse enden. "Wir müssen eine Zweistaaten-Lösung ansteuern. Wir brauchen Sicherheit für beide Seiten." "Ich werde immer Israel dabei helfen, sich zu verteidigen, zum Beispiel gegen Iran."

    "Wäre ich Präsident, wäre der Krieg nie ausgebrochen"

    "Wäre ich Präsident, wäre der Krieg nie ausgebrochen", sagte Trump in seiner Antwort. Auch Putin wäre nicht in die Ukraine einmarschiert, behauptete der Ex-Präsident. Harris hasse Israel. "Sie wollte sich nicht mal mit Netanjahu treffen, als er in den USA war." Werde sie Präsidentin, werde Israel innert zwei Jahren nicht mehr existieren, so Trump. Aber auch hasse sie die "arabische Bevölkerung", sagt er. Danach beschuldigt er Biden und Harris dafür, dass Iran über so viel Geld verfüge. Der Grund: Die Regierung habe die Sanktionen aufgehoben. Er selbst werde den Konflikt beenden, bevor er Präsident werde.

    Harris betonte, sie hasse Israel nicht. Sie habe das Land stets unterstützt. "Trump ist schlecht, wenn es um Auslandspolitik geht, das ist bekannt." Darum spreche er so. Die Staatsoberhäupter wie Putin könnten Trump beeinflussen. Biden und Harris seien schwach, die Präsidenten der betroffenen Länder würden sie nicht ernst nehmen, sagte der Ex-Präsident dazu.

    Wahlen 2020

    Donald Trump sehen sie ein, dass sie 2020 die Wahlen verloren haben, fragte der Moderator den Ex-Präsidenten. Nein, sagte Trump. Es gebe viele Beweise dafür. "Unsere Wahlen sind schlecht. Die Demokraten wollen, dass illegale Migranten wählen können, obwohl sie kaum Englisch sprechen." Der Moderator widersprach Trump erneut. Es gebe keine Beweise für Betrug bei den Wahlen 2020.

    Harris sagte, Trump sei von 81 Millionen Menschen gefeuert worden. Die "Staatsoberhäupter der Welt lachen über ihn, sie sagen, du bist eine Schande." Trump widersprach: Orban wolle ihn wieder als Präsident. Nordkorea und China hätten vor ihm Angst gehabt.

    6. Januar

    Das nächste Thema, der 6. Januar 2021: Wieso hat Trump erst Stunden später Leute dazu aufgerufen, nach Hause zu gehen?

    Trump sprach erneut über Migration und Menschen, die illegal ins Land kämen. "Wann müssen sie sich vor Gericht verantworten." Zum 6. Januar nahm er zunächst kaum Stellung.

    Auf Nachfrage des Moderatoren, ob er etwas an diesem Tag bedauere, sagte der Ex-Präsident: "Ich hatte nichts damit zu tun. Ich wurde angefragt, eine Rede zu halten." Mehr habe er nicht getan.

    Harris stimmte dem nicht zu, sie sei an diesem Tag vor Ort gewesen. Trump habe einen gewalttätigen Mob auf das Kapitol gejagt. Und das sei nicht das erste Mal. Dabei spielte sie auf Charlottesville an.

    "Diese Geschichte von Charlottesville wurde entlarvt. Aber sie sprechen immer noch darüber." Erneut wechselt Trump das Thema. Harris soll an die Südgrenze gehen. Was sie vor Ort angerichtet habe, sei schrecklich.

    "Ich spreche jetzt" – hitzige Fracking-Debatte

    Die Moderatorin wechselte das Thema. Harris habe ihre Meinungen zum Beispiel in Bezug auf Fracking in der Vergangenheit immer wieder gewechselt. Wieso?

    "Ich werde Fracking nicht verbieten. Wir müssen aber in diverse Energiequellen investieren." Danach sprach sie, wie schon bei anderen Fragen über ihre Kindheit und ihre Eltern. "Meine Werte haben sich nicht geändert." Sie wolle Leute ermutigen.

    Trump verneinte, was Harris sagte. Sie sei seit Jahren gegen Fracking. Er spielte darauf an, dass sie "flipflope", sprich, dass sie ihre Meinungen in Bezug auf politische Themen immer wieder verändere.

    Als sich Harris empörte, stoppte er und betonte, er spreche jetzt: "Kommt dir das bekannt vor." Hier spielte Trump auf eine Debatte von Harris gegen Pence an. Damals sagte sie mehrfach, Pence solle sie aussprechen lassen.

    Harris' Schlusswort

    "Ihr habt heute Abend zwei verschiedene Visionen für das Land gehört." Die eine schaue in die Vergangenheit, die andere in die Zunkunft, sagt Harris. "Aber wir gehen nicht zurück." Sie verstehe die Träume und Wünsche der Amerikaner. Sie wolle in KMUS investieren, den Respekt gegenüber der USA in der Welt sicherstellen, und die "tödlichste Armee" der Welt haben. Sie wolle das Abtreibungsrecht beibehalten. Danach sagte sie, als Staatsanwältin und Vizepräsidentin habe sie sich immer um die Bevölkerung gekümmert. Das brauche die USA jetzt, schloss sie ab.

    Schlusswort Trump

    Trump erklärte: "Harris sagt, was sie alles getan hat. Aber warum hat sie es in den letzten Jahren nicht getan?" Die USA sei in einem ernsthaften Niedergang. "Alle Staatsoberhäupter lachen über uns. Sie wissen nicht, was mit unserem Land geschehen ist." Überall gebe es Krieg. "So landen wir in einem dritten Weltkrieg", sagte Trump. Was die Administration getan habe, sei Millionen von Menschen ins Land zu lassen, die das Land zerstören. Zum Schluss betonte er, wie schon mehrfach im Duell: Biden sei der schlechteste Präsident in der Geschichte der USA und Harris die schlechteste Vizepräsidentin.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Im ersten TV-Duell des US-Wahlkampfs trafen Donald Trump und Kamala Harris aufeinander und lieferten sich hitzige Wortgefechte zu Themen wie dem Nahostkonflikt, der Außenpolitik und den Wahlen 2020
      • Während Trump Harris und die Biden-Administration scharf kritisierte und behauptete, sie seien schwach und hätten das Land in den Niedergang geführt, betonte Harris ihre Unterstützung für Israel und ihre Vision für die Zukunft der USA
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