US-Präsident Donald Trump soll damit drohen, das für die ukrainische Armee essenzielle Satellitennetzwerk Starlink abzuschalten, falls der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sich weigert, ein Abkommen über die Lieferung strategisch bedeutender Rohstoffe zu unterzeichnen. Washington fordert demnach, dass die Ukraine als Gegenleistung für die erhaltene Militärhilfe wertvolle Rohstoffe wie Seltene Erden an die USA liefert.
Angesichts der mutmaßlichen Drohungen aus den USA, das Satellitennetzwerk Starlink des Tech-Milliardärs Elon Musk in der Ukraine abzuschalten, hat die Regierung in Kiew betont, dass es dafür Lösungen gebe. "Wir arbeiten bereits daran. Es gibt Alternativen", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow. Welche Möglichkeiten hat das Land?
Laut ukrainischen Experten für elektronische Kriegsführung ist sich die Ukraine schon lange des Risikos bewusst, dass die Kommunikation mit den Einheiten durch eine Abschaltung von Starlink unterbrochen werden könnte. Das Militär arbeite bereits "seit Beginn des Krieges daran, alternative Kommunikationskanäle unabhängig von Starlink sicherzustellen", erklärte Serhii Flash in einem Video auf dem Nachrichtendienst Telegram.
In allen Kommandostellen stünden Alternativen wie Funk, Glasfaserkabel oder DSL-Modems zur Verfügung, berichtet "Focus Online". Zudem werde bereits in Gebieten gekämpft, in denen Starlink ohnehin nicht funktioniere – etwa in Teilen der russischen Region Kursk, die von der Ukraine besetzt wurden.
Experte Flash zeigt sich entspannt: Eine Abschaltung von Starlink werde "kein Desaster", meint er. Außerdem glaube er kaum, dass Musk den Internetdienst unterbrechen werde, weil sein Unternehmen in der Ukraine damit monatlich bis zu zehn Millionen US-Dollar verdiene.
Sollte es dennoch dazu kommen, gibt es auch andere Satelliten-Netzwerke, auf die man ausweichen kann. Das Portal Geeks for Geeks listet einige der Provider auf. Um nur drei zu nennen: Da wäre etwa Viasat, das einen schnellen Internetzugang über Satellit in ganz Europa bietet und sogar eine günstigere Alternative zu Starlink sei. Oder OneWeb und SAS SA, zwei Unternehmen, die ebenfalls zuverlässige Satelliteninternetabdeckung anbieten.
Noch ist unklar, ob der Konflikt zwischen Washington und Kiew so weit eskaliert, dass die Internetverbindungen in der Ukraine ausfallen. Trumps enger Berater Elon Musk wies die Berichte über eine drohende Abschaltung von Starlink in der Ukraine am Samstag in seinem Onlinedienst X zurück. Sie seien "falsch", erklärte er.