Klimaschutz

Droht Hotel-Komplex Neusiedler See zu zerstören?

Das Bauprojekt in Fertörákos verstößt gegen mehrere Naturschutzvorschriften. 60 Hektar sollen für einen riesigen Hotel-Komplex zubetoniert werden.

Lydia Matzka-Saboi
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Dem Naturparadies Neusiedler See, welches seit 2001 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt, droht die Zerstörung durch ein gigantisches Tourismusprojekt auf ungarischer Seite. 60 Hektar Naturfläche sollen für einen riesigen touristischen Komplex zubetoniert werden.
Dem Naturparadies Neusiedler See, welches seit 2001 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt, droht die Zerstörung durch ein gigantisches Tourismusprojekt auf ungarischer Seite. 60 Hektar Naturfläche sollen für einen riesigen touristischen Komplex zubetoniert werden.
© Mitja Kobal / Greenpeace

Er gilt als eines der letzten Naturjuwele Österreichs: Der Neusiedler See. Geht es nach den Plänen von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, könnte es mit der Idylle am See aber bald vorbei sein.

Die Bauarbeiten für das riesige Vier-Sterne-Hotel in Fertörákos haben längst begonnen, eine Beteiligung der Baufirmen des Orbán-Clans wird vermutet. Umweltschützer laufen seit Monaten gegen das 75 Mio. Euro teure Tourismusprojekt Sturm.

Mit dem 100-Betten-Hotel samt Yachthafen für 850 Bootsliegeplätze und 800 Parkplätzen würde eine Naturfläche von 60 Hektar (entspricht 80 Fußballfeldern) direkt am Seeufer verbaut werden.

Umweltschützer protestieren

Das Fertörákos-Projekt verstößt gleich gegen mehrere Naturschutzbestimmungen, darunter die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie die Vogelschutzrichtlinie der EU. "Auch die rechtlich vorgeschriebene grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung wurde nicht durchgeführt", ärgerte sich Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.

Greenpeace hat bei der EU Beschwerde eingelegt. Das Mega-Bauprojekt gefährdet das UNESCO-Welterbe genauso wie den Nationalpark. Ein einzigartiges Naturparadies könnte für immer verloren gehen. "Die EU muss handeln und das Projekt stoppen", sagte Schuster.