Klimaschutz
Droht Hotel-Komplex Neusiedler See zu zerstören?
Das Bauprojekt in Fertörákos verstößt gegen mehrere Naturschutzvorschriften. 60 Hektar sollen für einen riesigen Hotel-Komplex zubetoniert werden.
Er gilt als eines der letzten Naturjuwele Österreichs: Der Neusiedler See. Geht es nach den Plänen von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, könnte es mit der Idylle am See aber bald vorbei sein.
Die Bauarbeiten für das riesige Vier-Sterne-Hotel in Fertörákos haben längst begonnen, eine Beteiligung der Baufirmen des Orbán-Clans wird vermutet. Umweltschützer laufen seit Monaten gegen das 75 Mio. Euro teure Tourismusprojekt Sturm.
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Mit dem 100-Betten-Hotel samt Yachthafen für 850 Bootsliegeplätze und 800 Parkplätzen würde eine Naturfläche von 60 Hektar (entspricht 80 Fußballfeldern) direkt am Seeufer verbaut werden.
Umweltschützer protestieren
Das Fertörákos-Projekt verstößt gleich gegen mehrere Naturschutzbestimmungen, darunter die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie die Vogelschutzrichtlinie der EU. "Auch die rechtlich vorgeschriebene grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung wurde nicht durchgeführt", ärgerte sich Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.
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Greenpeace hat bei der EU Beschwerde eingelegt. Das Mega-Bauprojekt gefährdet das UNESCO-Welterbe genauso wie den Nationalpark. Ein einzigartiges Naturparadies könnte für immer verloren gehen. "Die EU muss handeln und das Projekt stoppen", sagte Schuster.