Hochsicherheitstrakt Flughafen

Drohnen und Helikopter gegen Klima-Rowdys in Schwechat

"Höchste Alarmbereitschaft" am Wiener Flughafen. Hinter den Kulissen wird minutiös die Abwehr von Klima-Protesten geplant.

Newsdesk Heute
Drohnen und Helikopter gegen Klima-Rowdys in Schwechat
Hunderte Polizisten und Airport-Securitys sichern den Flugbetrieb in Schwechat (Symbolbild).
Daniel Schreiner

Europaweit werden Ferienflieger am Abflug gehindert. Tausende Familien verbringen Extrastunden am Flughafen statt auf dem Strand, ihre Wut wird immer größer. Noch wurde Österreich verschont.

Die Flut an Protesten an Airports hat bereits enormen Schaden in der Flugbranche verursacht. Klimaaktivisten haben sich zu einer globalen Aktionswoche zusammengetan. Sie blockieren seit Mittwoch in zahlreichen Metropolen Starts und Landungen von Flugzeugen. Stillstand gab es bereits in Frankfurt – einer der größten Airports weltweit -, Köln, Helsinki oder Oslo.

Flughafen Frankfurt: Noch vor Sonnenaufgang am Donnerstag klebten sich Aktivisten auf die Landebahn.
Flughafen Frankfurt: Noch vor Sonnenaufgang am Donnerstag klebten sich Aktivisten auf die Landebahn.
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Sechs Flüge von und nach Wien betroffen

Die Auswirkungen reichen bis nach Österreich: "Aufgrund der illegalen Blockade in Frankfurt mussten sechs Flüge zwischen Wien und Frankfurt – drei ankommende und drei abfliegende – gestrichen werden. Wir bedauern das sehr und verurteilen die Störaktionen auf dem Rücken von Reisenden auf das Schärfste", heißt es aus dem Flughafen Wien-Schwechat zu "Heute".

Auch in Wien gab es erste Proteste. Am Mittwoch schütteten Aktivisten orange Signalfarbe aus. "Es waren aber dadurch zu keiner Zeit Flüge gefährdet", so die Infos des Airports.

Böse Überraschung: Proteste begannen viel früher

Dennoch, die Aktionen haben eine neue Dimension erreicht. Angekündigt waren Proteste eigentlich für Samstag, sie begannen – für viele überraschend – schon Tage zuvor.

Am Wiener Flughafen erstellte man schon vor einiger Zeit mit Hochdruck Securitypläne, man ist in Alarmbereitschaft: "Der Flughafen Wien ist derzeit nicht von Störaktionen betroffen, aber für alle Eventualitäten gut gerüstet."

Aktivisten droht im Extremfall "Lebenslang"
"Da Störaktionen am Flughafen mit schlimmen Folgen enden können, wird jeder daran Beteiligte ausnahmslos und unverzüglich angezeigt", verkündet der Flughafen. Jede Störung des Flugbetriebs, von Luftfahrzeugen, der Passagiere oder von Beschäftigten, gilt als Verletzung des § 186 des österreichischen Strafgesetzbuches.
Das Strafausmaß: "Solche Handlungen werden in Österreich mit Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren geahndet. Kommen dabei auch Menschen zu Schaden, erhöht sich dieses Strafmaß deutlich auf bis zu 20 Jahre und kann im Falle eines tödlichen Ausgangs sogar eine lebenslange Haftstrafe nach sich ziehen. Die erheblichen wirtschaftlichen Schäden, die derartige Störaktionen verursachen, können zu persönlichen Schadenersatzansprüchen gegen die Beteiligten führen."

Überwachung auch aus der Luft

Öffentlich bekannt wurde, dass die Polizei 670 Beamte für Samstag mobilisiert. Doch die Einsatzleitung der Polizei justiert laufend nach.

Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich zu "Heute": "Wir haben eine entsprechend hohe Zahl von Beamten im Einsatz, sie patrouillieren in Uniform und in Zivil."

Hightech übernimmt einen weiteren großen Teil der Überwachung: "Drohnen, Hubschrauber und Videoüberwachung" helfen den Sicherheitsleuten.

Internationale Koordination - Behörden arbeiten zusammen

Im Hintergrund werden die Maßnahmen weltweit koordiniert, sagt Schwaigerlehner: "Wir beobachten die Lage laufend international – Europas Flughäfen und Behörden sind eng vernetzt." Die Security-Teams bereiten sich auf, "viele Arten von Aktionismus vor."

Trotz aller Vorkehrungen, der Flughafen rät allen Passagieren, "vor der Anreise zum Flughafen den Status ihres Fluges auf der Homepage des Flughafen Wien oder der gebuchten Airline zu überprüfen."

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Wiener Flughafen herrscht höchste Alarmbereitschaft aufgrund von geplanten Klimaprotesten, die bereits in anderen europäischen Städten zu Flugausfällen geführt haben
    • Der Flughafen hat Sicherheitspläne erstellt und setzt auf 670 Polizeibeamte sowie Hightech-Überwachung mit Drohnen und Hubschraubern, um mögliche Störaktionen zu verhindern
    • Internationale Behörden arbeiten zusammen, um die Sicherheitsmaßnahmen zu koordinieren
    red
    Akt.