Drohender Handelskrieg – Experte schätzt Lage ein

Nach der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten erwarten Experten weitreichende Folgen für den Europäischen Wirtschaftsraum. Bereits in der Vergangenheit hatte der Republikaner mehrfach angekündigt, Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle in die USA importierten Waren einzuführen. Für die schwächelnde Wirtschaft in Europa wäre dies ein weiteres Alarmsignal. Laut aktuellen Schätzungen könnte die Einführung der Zölle – die Rede ist von bis zu 20 Prozent – alleine die Europäische Union 180 Millionen Euro zusätzlich kosten.

Über die Auswirkungen, die durch die neue US-Regierung zu befürchten sind, sprach am Sonntagabend der Wirtschaftsökonom Clemens Fuest in der ZiB-2 im ORF. "Höhere Zölle behindern die Wirtschaft. Für die amerikanischen Konsumenten werden die Produktkosten steigen und die Wirtschaft wird geschädigt", stellt der Experte klar.

Steigende Kurse an den Börsen begründet Fuest mit angekündigten Steuersenkungen und Deregulierung der Wirtschaft. "Es wäre ein Wandel gegenüber der Politik mit Europa", erklärt der Wirtschaftsökonom weiter. Sollte man sich wie in Trumps erster Amtszeit darauf einigen, keine Zölle einzuführen, hätte dies keine Auswirkungen auf die Wirtschaftslage.

Auswirkungen auf Österreich

Ein echter Handelskrieg mit den USA hätte gravierende Folgen für Europa, insbesondere Deutschland und Österreich. Österreich beispielsweise exportiere Güter für 15 Milliarden Euro jährlich in die USA. Durch Trumps Pläne könne dies einen Exportrückgang von drei Milliarden Euro verursachen.

In beiden Ländern müsse es unabhängig von den USA für Unternehmen interessanter werden zu investieren. Hier sei es wichtig, Steuern zu senken. Zudem müsse man Bürokratie abbauen, stellt Fuest abschließend klar.