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Drogen, Gewalt in Favoriten - aber Politik streitet nur

Die ÖVP will die Ursachen für die Kriminalität bekämpfen, fordert ein Sicherheitskonzept. SPÖ und FPÖ fordern mehr Polizisten. Passieren tut nix.

Wien Heute
Drogen, Gewalt in Favoriten - aber Politik streitet nur
WEGA-Einsatz in Wien-Favoriten (Archivbild). 
Leserreporter

Täglich muss die Polizei zu den Hotspots in Wien-Favoriten ausrücken. Vor allem der Keplerplatz macht Anrainern, Bezirksvorstehung und Beamten Sorgen. Die Drogenszene breitet sich rund um die Johanneskirche aus, im Vorjahr wurde eine Schutzzone der Polizei zum zweiten Mal verlängert. Seit Beginn der Verordnung im Jahr 2022 gab es über 1.500 Anzeigen. Für Bezirksvorsteher Marcus Franz (SP) ist das eine Notlösung, er fordert bereits seit zehn Jahren mehr Polizisten für Wien-Favoriten, sogar eine Online-Petition gibt es. Auf über 210.000 Einwohner kommen derzeit laut Bezirks-Info 319 Polizisten. Zum Vergleich: In Linz gibt es mit 206.000 Einwohner 630 Beamte. Franz fordert mindestens 500 Polizisten in Wien-Favoriten. 

Aufregung nach Video

Nun sorgt auch ein Video der Satire-Plattform "Thug Life Austria" wieder für Diskussionen um die Sicherheit im 10. Wiener Gemeindebezirk. In dem Clip sprechen Jugendliche und Anrainer über die oft wirklich besorgniserregenden Zustände im Bezirk, bezeichnen Favoriten als "gefährlichsten Bezirk" Wiens.

Auch VP-Wien-Chef Karl Mahrer meldet sich zu Wort. "Wir verfolgen bereits lange mit Sorge die aktuellen Entwicklungen im 10. Wiener Gemeindebezirk, das kürzlich veröffentlichte Video verdeutlicht die Situation einmal mehr. Es ist bedauerlich, dass die Sicherheitsbedenken der Bevölkerung nun in einem derartig alarmierenden Ausmaß dokumentiert werden müssen, um von Seiten der Stadtregierung Gehör zu finden. Die von den Bewohnern geschilderten Vorfälle, Polizeieinsätze und Bedenken bezüglich der persönlichen Sicherheit sind äußerst besorgniserregend", so Mahrer.

"Bekämpfung der Ursachen"

"Der ständige Ruf des Bezirksvorstehers nach mehr Polizei ist nicht die Lösung", so VP-Bezirksparteiobmann Nico Marchetti, "die Einsatzkräfte können nur die Symptome bekämpfen. Die Stimmen der Bewohnerinnen und Bewohner zeigen aber deutlich, dass es Lösungen zur Bekämpfung der Ursachen braucht. Gerade jetzt ist eine Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg dringend notwendig. Die Stadt Wien muss der Realität ins Auge blicken und die eigentlichen Ursachen der Kriminalitätsentwicklung bekämpfen. Unser Angebot für konstruktive Gespräche steht weiterhin." Ein Sicherheitskonzept für den Bezirk sei dringend notwendig. 

Sicherheitskonzept gefordert

"Es braucht jetzt eine Zusammenarbeit über parteipolitische Grenzen hinweg für eine sicherere Zukunft in unserer Stadt. Die illegale Migration ins Sozialsystem muss endlich konsequent unterbunden werden. Bei strengen Verstößen gegen unsere Werte brauche es Sanktionen, wie beispielsweise die Kürzung von Sozialleistungen. Alle, die in Österreich leben möchten, müssen sich zu den Werten unserer Gesellschaft verpflichten, denn nur so kann Integration nachhaltig erfolgen. Die Staatsbürgerschaft darf erst am Ende eines gelungenen Integrationsprozesses stehen", so Mahrer. "Wir brauchen beim Thema Migration und Integration einen Schulterschluss in Wien, denn anders werden wir die Probleme, die wir täglich in unserer Stadt sehen, nicht lösen können. Christoph Wiederkehr als der für Integration zuständige Stadtrat muss nun seinen Worten Taten folgen lassen."

Auch FPÖ will mehr Polizei

"Tatsache ist, dass sowohl die Ludwig-SPÖ mit ihrer Massenzuwanderungspolitik als auch die ÖVP mit Innenminister Karner, der alle illegalen Migranten über die Grenzen lässt, verantwortlich sind", poltert FPÖ-Bezirksparteichef Stefan Berger. "Es ist ein Wahnsinn, dass in dieser Zeit in den Nachtstunden Polizeiinspektionen für den Parteienverkehr geschlossen werden. Anstatt die Sicherheit der Favoritner zu erhöhen, lässt man diese völlig im Stich. Dieser ÖVP-Innenminister ist ein massives Sicherheitsrisiko für unsere Stadt und unseren Bezirk", so der Bezirksobmann. Er fordert ebenfalls eine sofortige Personalaufstockung. 

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