Österreich
Drogen-Baron dealte sich zum Millionär
Im Zuge der "Operation Roma" verhaftete die Polizei einen 36-Jährigen, der als Gras-Dealer und Kredithai zum Millionär geworden sein soll.
Er ist dreifacher Vater, zweifacher Villenbesitzer und derzeit einfach nur unter trostlosem Verdacht: Boban J. (36) soll seit März 2016 mit zehn Komplizen in größtem Stil mit Cannabis gedealt haben. Im Zuge der "Operation Roma" grasten Ermittler in mehreren heimischen Bundesländern und in Deutschland Spuren ab.
Unzählige Hausdurchsuchungen, Observationen und Telefonüberwachungen später sitzen der mutmaßliche Bandenkopf und acht angebliche Helfer – für alle gilt die Unschuldsvermutung – mittlerweile in Wien in U-Haft. Wie "Heute" erfuhr, wird insgesamt gegen elf Verdächtige ermittelt, die satte 902 Kilo (!) Gras angebaut und verkauft haben sollen.
Boss besitzt Villen und Ferrari
Um nicht aufzufliegen, dürften sie einen BMW mit "Geheimfach" (Reserverad entfernt) für ihre Geschäfte verwendet haben. Ein Peilsender am Auto führte Drogenfahnder zu Plantagen in Niederösterreich und im Burgenland. Dennoch – das Geschäft schien lange floriert zu haben: Boban J. (angeblich verdingte er sich als Arbeiter mit 2.000 Euro Nettolohn) besitzt einen weißen Ferrari 488 GTB, einen Rolls-Royce Ghost und eine 600.000 Euro teure Uhr.
Ein Informant vertraute den Ermittlern an, dass er durch Cannabisverkauf und Geldverleih zum Millionär geworden sein soll. Auch Sasa J., der für Boban J. Hasch-Plantagen betreut haben soll, bewohnt eine feine 150-Quadratmeter-Dachgeschoßwohnung.
Die renommierten Anwälte Philipp Wolm (www.kw-anwaelte.com, auf Suchtgiftrecht spezialisiert) und Elmar Kresbach sollen indes die Causa übernommen haben. Wolm war nicht erreichbar, Kresbach sagte: "Es ist eine schöne Geschichte, die sich die Polizei hier zusammenreimt, doch die Beweislage ist dünn."
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(coi)