"Dreier-Koalition wäre größter Blödsinn, den es gibt"

Die wohl spannendste Frage nach der Nationalratswahl: Wer wird mit wem eine Koalition eingehen? Es wird bereits heftig darüber spekuliert. Werden die Freiheitlichen den Kanzler stellen und die ÖVP davon überzeugen, eine gemeinsame Regierung zu bilden oder kommt es doch zu einer "Verlierer-Koalition" mit der Volkspartei, den Sozialdemokraten und eventuell mit NEOS oder Grünen?

"Heute" hat vor dem Wiener Parlament nachgefragt, was sich die Österreicher wünschen.

"Zu radikal"

Wolfgang (78) ist ganz klar für eine Koalition von FPÖ und ÖVP: "Blau-Schwarz hatten wir schon einmal, da ist was weitergegangen und ich hoffe, das wird es wieder werden." Eine Dreier-Variante bezeichnet er hingegen als "den größten Blödsinn, den es gibt".

Wir fragen Wolfgang, ob er sich FPÖ-Chef Herbert Kickl als Kanzler wünscht: "Ich bin zwar nicht gegen ihn, aber vielleicht ist er wirklich ein bisschen zu radikal. Er müsste in die zweite Reihe gehen und vorne irgendein anderer aus der Partei den Kanzler machen", antwortet er. "Der ist aber so fixiert darauf, Kanzler zu werden, dass er nicht zurücktreten wird. Dann lacht jeder über ihn", sagt er weiter.

"Will nicht, dass die in der Regierung sind"

Wir fragen weiter. Viele sprechen sich für eine Große Koalition (ÖVP und SPÖ) oder eine Dreier-Variante mit NEOS oder Grünen aus. "Ich halte von Blau sehr wenig und will nicht, dass die in der Regierung sind, deshalb bevorzuge ich die Dreier-Koalition", erzählt uns Andreas (58). "In Deutschland läuft es nicht wirklich rund, aber ich kann mir vorstellen – mit vernünftigen Politikern an der Spitze – kann das schon funktionieren.“

"Es wird sicher nicht leicht, aber man wird sehen", sagt Erik (23) dazu, der sich diese Variante ebenfalls wünscht, am liebsten mit den Grünen. "Wegen den Umwelt-Aspekten, aber wahrscheinlicher sind wohl die NEOS", fügt er hinzu.

Maria (Name von der Redaktion geändert) befürwortet eine Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP – auch wenn das in der Vergangenheit nicht immer gut funktioniert hat: "Ich weiß natürlich, dass Rot-Schwarz seine Tücken hat, aber vielleicht gibt es einen neuen Schwung", sagt sie ins "Heute"-Mikro.

Es wird noch dauern, bis die Entscheidung fällt und die neue Regierung steht.  Bundespräsident Alexander Van der Bellen kündigte bereits an, zuerst mit allen Parteispitzen reden zu wollen. Die erste Runde dieser Gespräche wird voraussichtlich Anfang der kommenden Woche beendet sein.