Wien

Drei Menschenrechtlerinnen bringen Frieden in Teetassen

Erst waren da nur drei Freundinnen und ihre Keramikwerkstatt. Dann füllte sich die Keramik wie von selbst – mit Tee. Und seither leben die Drei davon.

Heute Redaktion
Teresa Dolezal (34) aus Wien, Kate Dudelka-Thompson (32) aus England und Anouk Siedler (33) aus Luxembourg (v.l.) kennen sich vom Studium und kamen "ganz natürlich" von der Keramikwerkstatt zum Tee.
Teresa Dolezal (34) aus Wien, Kate Dudelka-Thompson (32) aus England und Anouk Siedler (33) aus Luxembourg (v.l.) kennen sich vom Studium und kamen "ganz natürlich" von der Keramikwerkstatt zum Tee.
Sabine Hertel

Sie kennen sich aus dem Studium der Menschenrechte in Wien: Anouk Siedler (33) aus Luxemburg, Kate Dudelka-Thompson (32) aus England und Teresa Dolezal (34) aus Wien. Die drei Frauen unterhielten seit 2018 eine Keramikwerkstatt in Leopoldstadt. Das lief sehr gut. Aber es fehlte Leben in den Gefäßen. Sie hatten bis dahin viel Tee zusammen getrunken – im Frühjahr 2022 stand fest: "Machen wir das!". Keramik und Tee, "das passt einfach" erklärt Teresa das Resultat: der neue Shop "Rami Tea" auf der Lerchenfelder Straße 94-98 (Josefstadt), der im Oktober eröffnete.

Wer sich fragt, wofür Rami steht, der muss das Wort KeRAMIk einfach nur heranzoomen, dann hat er's. Im Rami gibt es rund acht Sitzplätze. Aber der Fokus liegt auf dem Verkauf, nicht so sehr auf dem Verweilen. Aber das könnte sich rasch ändern. Denn neben Tee gibt es köstliche, vegane Süßspeisen aus der Konditorei Tarte au Citron: Haselnuss Crunch Praline 1,40 Euro, Himbeer Praline 1,40, Alfajor 1,60 oder Sablé 0,80. "Es macht uns Spaß, wir wollen es ausbauen".

Tee von 300-jährigen Bäumen enthält mehr Sensation als "Krümeltee"

Richtige Bestseller im Rami sind die Keramik, Matcha Tee, Matcha Zubehör und Schwarztee. Dass die Welt des Tees aber noch viel bunter ist, zeigen und erzählen die drei Teefreundinnen ihren Gästen gern. "Stell dir einen 300 Jahre alten, sechs Meter hohen Teebaum irgendwo im Land, irgendwo in China vor" - Und von dem bekommt man dann einen sogenannten "Ganzblatt-Tee". Nach dem Trinken kann man das Blatt aus der Tasse nehmen, es anschauen. Und staunen.

Denn wer bisher nur Beuteltee mit geschreddertem Inhalt (ganz zu schweigen von "Instant-Krümel-Tee") getrunken hat, wird hier seinen sinnlichen Aha-Moment erleben: so krass kann Tee schmecken. "Das Wichtigste beim Teetrinken, ist sich einzulassen, zu genießen und Spaß am Geschmack zu haben", erklärt Teresa. Aber trotz aller Liebe für den Tee; ein elitärer Laden, bei denen Kunden mit Fachchinesisch und überheblich vorgetragenem Fachwissen vergrault werden, wollen sie nicht sein. Im Gegenteil. Jeder und alle Fragen zum Tee sind willkommen. "Es gibt keine dummen Fragen", so Teresa.

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    Wichtige Zutaten in einer Teetasse sind Ruhe, Entspannung und Zeit
    Wichtige Zutaten in einer Teetasse sind Ruhe, Entspannung und Zeit
    Sabine Hertel

    Kaffee und Tee sind doch keine Parallel-Universen

    Und auch beim Einkauf spielt der soziale Aspekt eine sehr große Rolle. "Wir kennen die Leute, von denen wir Tee beziehen. Im Frühjahr waren wir beispielsweise in Georgien und haben im dichten Wald Tee gepflückt. Wir wissen jetzt, wo und wie der wächst." Auch in Sri Lanka gibt es Firmenpartner oder in Taiwan. Insgesamt haben sie rund 30 Teesorten im Angebot. Tee zum Trinken vor Ort (mehrmals aufgegossen, "gong fu style") kostet 4,80 Euro, Tee to go jeweils 3,80 bis 4,80 Euro. Die to go-Klassiker sind: Masala Chai, Matcha traditionell und Matcha Latte.

    "I don't drink coffee, I take tea, my dear": Entweder Tee oder Kaffee? Das ist ein Klischee. "Zu uns kommen auch sehr viele Kaffeeliebhaber. Im Fokus steht bei solchen Leuten der gute Geschmack: Der gute Kaffee. Der gute Wein. Der gute Tee."

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      privat, iStock