Oberösterreich
Drei Mal geimpft, diese Nebenwirkungen hatte Pfleger
Markus Reiter (58) aus Steyr erhielt am 30. September seine dritte Corona-Impfung. Zu Ungeimpften sagt er: "Sie müssen die Kritik ertragen!"
Vor rund sieben Monaten wurde er zwei Mal mit BionTech/Pfizer geimpft. Die Nebenwirkungen hielten sich dabei zum Glück in Grenzen. "Ich hatte nur etwas Fieber", so Markus Reiter (58).
Seit Ende September gehört er nun zu den rund 12.000 Oberösterreicherin, die bereits zum dritten Mal geimpft sind. "Da hatte ich dann etwas Kopfweh und die Hand tat mir weh. Nach ein paar Tagen war aber dann auch schon wieder alles vorbei", so der dreifache Familienvater.
Der Steyrer leitet die Intensivstation am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum. Tagtäglich kümmert sich der 58-Jährige gemeinsam mit seinem Team um Corona-Patienten, bekommt hautnah mit, wie schwer die Verläufe in vielen Fällen sein können.
Durchschnittsalter auf Intensivstation liegt bei 58 Jahren
Seit Anfang August liegen 21 Patienten auf der Intensivstation in Steyr, 18 davon sind ungeimpft, erzählt Reiter. Und die Situation beginnt sich langsam wieder zu verschärfen. Erst am Dienstag waren zwei neue Corona-Patienten im Alter von 50 und 76 Jahren auf die Intensivstation gekommen. "Das Durchschnittsalter auf der Intensivstation liegt mittlerweile bei 58 Jahren", so der Steyrer.
Zwei Mitarbeiter ungeimpft: "Müssen Diskussionen und Kritik aushalten"
Sich nicht impfen zu lassen, war für ihn nie Thema. Und auch die allermeisten seiner Mitarbeiter sind geimpft. Aber: Nicht alle. Von 53 Mitarbeitern sind zwei trotz ihres Pflegejobs ungeimpft. Sie müssen sich jedes Mal vor Dienstantritt testen lassen.
"Führt das nicht zu Spannungen im Team?" wollten wir von Reiter wissen. Er sagt: "Mir ist wichtig, dass niemand persönlich angegriffen oder ausgegrenzt wird. Aber Diskussionen über das Impf-Thema und Kritik müssen sie aushalten. Die Diskussionskultur bei uns ist aber recht zivilisiert."
Dass sich die beiden Mitarbeiter (noch) nicht impfen lassen wollen, habe zum Teil mit privaten, besonders traumatischen Erlebnissen in der Familie zu tun. Zum anderen schiebe man die Impfung noch hinaus, weil man wegen der möglichen Nebenwirkungen verunsichert sei und noch abwarten wolle. Verständnis dafür, dass es gewisse Ängste und Unsicherheiten hinsichtlich des Impfens gebe, habe er, so Reiter. Bei Verschwörungstheoretikern, die die Impfung aufgrund ihrer individuellen Wahrheit, grundsätzlich ablehnen, sei dieses aber enden wollend.