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"Dreck" – ORF-Star Armin Wolf wettert wüst auf X
Ein Internet-Phänomen ist ORF-Moderator Armin Wolf schon lange ein Dorn im Auge. Und er ist nicht der Einzige, den der "Dreck" trifft.
Eine andauernde Betrugsmasche bringt ORF-Moderator Armin Wolf auf die Palme. Schon einmal hatte sich der TV-Star im Internet darüber ausgelassen – "das nächste Fake", "übles Gesindel", "neuer betrügerischer Müll" hieß es damals. Nun scheint dem Moderator endgültig der Kragen zu platzen und er wütet auf Twitter-Nachfolger X erneut gegen den "Dreck". Der Grund: "Bis jetzt war dieser betrügerische Dreck nur als Werbung online zu sehen", so Wolf, ein Online-Blättchen machte aber "aus dem FAKE einen redaktionellen Artikel". Das Problem: Es käme nur irgendwo klein im Artikel vor, dass es sich um einen Betrug handle.
Was hinter der Causa steckt: Internetkriminelle nutzen Wolfs Bekanntheit schamlos aus und betreiben Schindluder mit dem guten Namen und Konterfeit des ZIB2-Stars. Die Masche ist dabei so perfide wie einfach: Über im Internet geschaltete Werbung werden leichtgläubige Menschen auf eine Webseite gelockt, auf der angeblich Armin Wolf in einem Interview einen Trick oder neue App für schnellen Reichtum enthüllt. In Wahrheit ist aber alles gefälscht: die Webseite, das Interview und die Erfahrungsberichte zum Geldversprechen.
So spielen Betrüger mit dir
Im von "Heute" gesichteten Beispiel (siehe Bildstrecke unten) suggeriert die Aufmachung, dass man sich auf der Webseite des Schweizer Rundfunks SRF befindet. Nur ein Blick auf die URL verrät, dass man sich woanders befindet. Die von den Betrügern angewendete Formel ist fast immer gleich und gibt es auch mit anderen Promis. Als Aufhänger wird hier erklärt, Armin Wolf hätte in einer Talkshow oder einem Interview ein Geheimnis ausgeplaudert und ein "revolutionäres Handelssystem" für Kryptowährungen aufgedeckt. Gleich zu Beginn wird mit der Behauptung, dass die Chance bald nicht mehr bestehen werde, Druck auf die potenziellen Opfer aufgebaut.
FOMO ("Fear of missing out") – die Angst, etwas zu verpassen – bezeichnet genau das, was die Betrüger mit Sätzen wie folgenden im potenziellen Opfer nähren und für sich nutzen wollen:
– "Ich rate jedem, es schnell auszuprobieren, bevor die Banken es stoppen."
– "Und tatsächlich rief die Bank Minuten nach Beendigung des Interviews an und versuchte, die Ausstrahlung von Armins Interview zu verhindern."
Danach wird behauptet, dass die "Redaktion" das tolle Geheimprogramm nun auch selbst ausprobiert habe, um die Leser vor einem Reinfall zu schützen. Oh Wunder, der angebliche Tester soll in nur einer Woche gleich Tausende Euro damit verdient haben, ohne wirklich etwas dafür tun zu müssen. Bevor man in die einfach gehaltene Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung, der Eingabe der eigenen Kreditkartendaten und zur Mindesteinzahlung von 250 Euro gestoßen wird, wird noch einmal die FOMO gefüttert: "Begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar."
Immer mehr Promis Opfer der Betrüger
Der echte (!) Armin Wolf warnte in der Vergangenheit bereits mehrmals alle seine Follower auf Twitter vor dieser Betrugsfalle: "Selbstverständlich sind das FAKES! Ich werbe nicht für Tradingprogramme, noch für Kryptowährungen, Medikamente, Heilbehelfe oder sonstwas. Das ist alles Internet-Kriminalität mit gestohlenen Fotos und erfundenen Texten". Solche Betrugsseiten gibt es leider zuhauf, doch scheinbar nehmen sie in jüngerer Zeit überhand, wie der ORF-Anchorman durchblicken lässt: "Jede Woche bekomme ich mittlerweile mehrere solche Mails", schreibt er.
Die Hintermänner seien jurstisch nicht greifbar, beklagte Armin Wolf. Am Ende gebe es keine Person, die man klagen könne und man "bleibt – neben dem enormen Zeitaufwand – auch noch auf den Anwaltskosten sitzen." Der TV-Journalist schärft deshalb mit einem eindringlichen Appell nach: "BITTE NIE AUF SOWAS KLICKEN!" Er ist aber nicht das einzige Promi-Opfer, denn es erwischte auch bereits seinen Arbeits-Kollegen Martin Thür sowie Showmaster Armin Assinger. Und ganz neu wird auch mit Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher für dubiose Seiten geworben. Fälschlicherweise heißt es, er kündige eine "Revolution im Rentensystem" und eine "30% Erhöhung der Pensionen ab 1. September 2023" an.