Oberösterreich
"Dramatisch" – so viele Lehrer gehen jetzt in Pension
Die Lage am Arbeitsmarkt ist mehr als angespannt, vor allem die Schulen ächzen. Jetzt die Warnung: 2024 gehen unzählige Lehrer in Pension.
Die von der SPÖ Oberösterreich veröffentlichte Zahl ist alarmierend: Sie zitiert aus einer Anfragebeantwortung der für Bildung zuständigen LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP), wonach im kommenden Jahr theoretisch weitere 380 Lehrkräfte in den Ruhestand treten werden.
Was die Lage zusätzlich verschärft: Bereits jetzt helfen 451 Studenten in den Schulen aus – 219 davon in Neuen Mittelschulen, 212 in Volksschulen. Sie befinden sie demnach teilweise noch in einem der ersten drei Semester.
"Die SPÖ weist seit Jahren auf die sich weitende Lücke zwischen steigenden Pensionierungszahlen der Baby-Boomer-Generation und den zu wenigen Neuanstellungen hin und hat auch im Landtag konstruktive Initiativen gesetzt", sagt Bildungssprecherin Doris Margreiter. Aus regelmäßigen Anfragen seien "die dramatischen Zahlen allen bekannt".
„"Die SPÖ weist seit Jahren auf die sich weitende Lücke zwischen steigenden Pensionierungszahlen und den zu wenigen Neuanstellungen hin" Bildungssprecherin Doris Margreiter“
"Absolute Realitätsverweigerung"
Margreiter ortet "absolute Realitätsverweigerung und Kopf-in-den-Sand-Politik". "Die Anfrage zeigt auch auf, dass die Bildungsreferentin abgesehen von den bundesweiten Werbekampagnen für neue Lehrkräfte keinerlei eigene Programme aufsetzt, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken", krisitiert sie. Haberlander nehme damit in Kauf, dass es tatsächlich holpern wird.
"Unsäglicher Wanderzirkus"
Man müsse "den unsäglichen Wanderzirkus" Hunderter Linzer Lehramtsstudierende in Richtung Salzburg beenden, fordert Margreiter. Oberösterreich gehöre mit eigenen Lehrveranstaltungen aufgewertet. Diese Zusatzbelastung sollte den jungen motivierten Studierenden abgenommen werden, damit sie sich aufs Lehren-Lernen konzentrieren können.“, ist Margreiter überzeugt.
Drittel schwänzte Sommerschule
Rohrkrepierer Zur Sommerschule: Es gab um bis zu 25 Prozent weniger Anmeldungen als im Vorjahr. Aus Wiener Schulen heißt es, dass ein Drittel der registrierten Kinder einfach nicht erschienen ist.
Eine weitere aufrüttelnde Zahl: Laut Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag der pinken Parteiakademie Neos Lab ist nur noch jede dritte Lehrkraft zumindest "zufrieden" mit ihren Arbeitsbedingungen.