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Drama in Hollywood! Riesenstreik der Stars steht bevor
Nachdem viele Drehbuchautoren bereits ihre Arbeit niedergelegt haben, wollen nun die Stars streiken – mit gravierenden Folgen für Hollywood.
Den kreativen Köpfen Hollywood reicht's – und das bereits länger. Mehr als zwei Monate sind nun vergangen, seit die Gewerkschaft der Drehbuchautoren (WGA) ihre Arbeit niederlegte, um mit den Film- und Fernsehproduzenten der Alliance of Motion Picture and Television Producers zu verhandeln. Den Forderungen nach Gehaltserhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und höheren Zulagen für die Kranken- und Altersvorsorge wurde nicht nachgegangen. Seither befinden sich die beiden Parteien in einer Pattsituation.
Nun droht die einstige Traumfabrik vollkommene stillzustehen, denn auch bei den Darstellerinnen und Darstellern sind die Lohnverhandlungen geplatzt. Nachdem über mehrere Wochen hinweg Gespräche zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP, der unter anderem die Interessen von Netflix, Amazon, Apple und Disney vertritt, geführt wurden, ist mittlerweile die Frist für eine Einigung verstrichen.
Für höheres Gehalt, gegen Künstliche Intelligenz
SAG-AFTRA hatte unter dem Vorsitz von "Die Nanny"-Star Fran Drescher (65) für höhere Gehälter und strengere Regeln beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz gekämpft. Da der Verband ihren Forderungen nicht bis Mittwoch, dem 12. Juli um Mitternacht nachgekommen war, drohen ab Donnerstag Streiks. Allerdings würden nicht alle 160.000 Gewerkschaftsmitglieder ihre Arbeit niederlegen. Betroffen wären Schauspielerinnen und Schauspieler, die für Serien und Filme arbeiten. Sie dürften nicht vor die Kamera treten. Es wäre das erste Mal in über 60 Jahren, dass Leinwandstars und Autoren gleichzeitig die Arbeit verweigern.
Grundsätzlich wird der Streik von vielen Darstellerinnen und Darstellern befürwortet. Laut einer Abstimmung vom 7. Juni, an der etwa 65.000 Personen aus der Gewerkschaft teilnahmen, sprechen sich 97,9 Prozent für die Arbeitseinstellung aus. Auch prominente Namen unterstützen das Vorhaben. Zuletzt solidarisierten sich Meryl Streep (74), Jennifer Lawrence (32), Ben Stiller (57) und Pedro Pascal (48) öffentlich mit ihren Kolleg:innen.
Gravierende Folgen für Film- und Serienfans
Die Arbeitsverweigerung hätte gravierende Folgen für das Publikum. Bereits jetzt werden Filmstarts nach hinten verlegt, darunter die neuen Marvel-Filme zu "Captain America" oder "Blade" und Disney-Produktionen wie die geplante "Avatar"-Fortsetzung. Wie mehrere US-Medien berichten, wäre es bei einem Doppelstreik kaum möglich, Inhalte zu produzieren. Die Auswirkungen würden sich aufgrund der langen Produktionsabläufe erst in einigen Monaten für Serien- und Filmliebhaber bemerkbar machen.
Hohes Pensum, wenig Budget
Gründe für die Unzufriedenheit in den kreativen Berufsgruppen Hollywoods gibt es gleich mehrere. Sowohl Autoren als auch Schauspieler sehen sich mit einem enormen Arbeitspensum konfrontiert. Immer mehr Filme und Serien sollen in immer kürzerer Zeit hergestellt werden. Zeitgleich leiden die Betroffenen an den sinkenden Budgets. Bei Streamingdiensten tut sich ein zusätzliches Problem auf. Die Kreativen bekommen, im Gegensatz zum linearen Fernsehen, bei Wiederholungen nur geringere und von der Menge der Zuschauer unabhängige Tantiemen ausbezahlt.