Dragqueen verkauft das "geilste Eis von Wien"

"Seit zwanzig Jahren wohne ich hier und immer, wenn ich Appetit auf Kaffee und Kuchen hatte, musste ich hoch laufen zur Mariahilfer", so Gumperia-Geschäftsführer Nenad (45) im Gespräch mit "Heute". Nun reichte es ihm, er eröffnete sein eigenes Café in der Gumpendorfer Straße 116 (Wien-Mariahilf) mit all den Dingen, die er gerne mag: Feines Eis von Schelato, Kuchen und Croissants von der Vollpension und "Gumperia-Kaffee", den er selbst röstet. 

"Wir sind eine Art Wohnzimmer für unsere Nachbarn, die kommen gern und oft", freut sich der gebürtige Wiener Nenad. Außerdem ist das Lokal LGBTQIA+ freundlich. Hinter der Theke steht ein Szene-Promi: Dragqueen Grazia Patricia. Im Alltag heißt Grazia Patrick.

Der gelernte Schauspieler Patrick W., der für seinen besten Freund Nenad sehr gerne auch Kaffee und Kuchen verkauft, rechnet seinen Lohn gleich mal in Kostüme um. "Mein Verdienst geht immer in neue Kleider und Perücken." Patrick macht mit viel guter Laune den Service und gibt die zehn leckeren Eissorten aus. (Tipp: Pistazie um 2.30 Euro – schmeckt unglaublich gut). Und warum ist es eigentlich "das geilste Eis von Wien", wie auf der Webseite steht? "Es ist einfach das geilste Eis von Wien", lacht Nenad. "Heute" findet: es schmeckt echt richtig gut!

Alles vor Ort, alles to go ab morgens halb acht

Schon früh am Morgen um 7.30 Uhr sperrt das kleine Lokal auf. Im Gastraum ist es auf 21 Quadratmetern nicht besonders weitläufig, acht Menschen haben drinnen Platz, acht draußen. 

Bis 19 Uhr unter der Woche bekommt man in der Gumperia alles was man den Tag über so braucht, Koffein, Kohlenhydrate, Kaltes, Knuspriges und dazu fröhlichen Wiener Schmäh. "99 Prozent unserer Gäste sind Leute von hier, Wiener, kaum Touristen". Jeden Morgen bekommen die ersten zehn Gäste zu ihrem Kaffee ein Croissant gratis dazu. Es gibt täglich drei Kuchen zur Wahl, immer andere aber mindestens einer ist immer vegan/glutenfrei. Im Winter ist geplant, warme Bio-Suppen anzubieten um 5,50 Euro.

Vollpension und Vinci sind wichtige Partner

Bevor sich Nenad mit seinem Lokal selbstständig machte, war er in der Geschäftsführung der Vollpension. Mit der Vollpension unterhält er nach wie vor eine enge Verbindung - sie liefern ihm die Kuchen und Suppen. Was am Tage übrig bleibt, spendet Nenad an Vinci, einer Einrichtung für Obdachlose.