Politik

Doskozil gewinnt, aber SPÖ bleibt tief gespalten

Hans Peter Doskozil setzte sich bei der Mitgliederbefragung der SPÖ durch. Doch ob damit schon das letzte Wort gesprochen wurde, ist noch unklar.

Michael Rauhofer-Redl
Hans Peter Doskozil stellt nach der Mitgliederbefragung klarerweise den Führungsanspruch in der SPÖ.
Hans Peter Doskozil stellt nach der Mitgliederbefragung klarerweise den Führungsanspruch in der SPÖ.
Sabine Hertel

Denkbar knapp setzte sich der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei der Mitgliederfragung der SPÖ durch. Doch wer sich von der Verkündung des Ergebnisses durch Wahlleiterin Michaela Grubesa ein Ende der Diskussionen erwartet hatte, wurde noch am Montagabend herb enttäuscht. Denn die Spaltung in der SPÖ ist auch weiterhin nicht zu übersehen. 

Denn während das Doskozil-Lager aus verständlichen Gründen eine herbeigeführte Entscheidung erkennt – Dosko-Intimus Max Lercher machte noch am Montag eine klare Ansage im ORF – , sieht die Sache für die Fanbasis des Traiskirchner Bürgermeisters die Sache anders. Auch Andreas Babler selbst kündigte an, eine Stichwahl beim Sonder-Parteitag am 3. Juni in Linz herbeiführen zu wollen. 

"Die Wahl ist entschieden"

Doskozil erklärte, dass jedem dieses Recht zustünde. Er plädiert aber dafür, diese Situation nicht zu prolongieren. "Die Wahl ist entschieden, es gibt eine Entscheidung seitens der Basis", erklärt der Burgenländer, der sich keine weitere Wahlauseinandersetzung wünscht. Er hoffe, dass alle Beteiligten diese Entscheidung respektieren. Doch auch darüber herrscht in der Sozialdemokratie keine Einigkeit. Denn Mit Gabriele Sprickler-Falschlunger – sie unterstützte Pamela Rendi-Wagner – pocht nun auch eine SPÖ-Landesvorsitzende auf eine Stichwahl. 

Andreas Babler will eine Stichwahl – nur sie könne Klarheit schaffen.
Andreas Babler will eine Stichwahl – nur sie könne Klarheit schaffen.
Sabine Hertel

Babler jedenfalls lehnt im Vorfeld ab, jetzt über ein mögliches Amt in einer Doskozil-SPÖ zu spekulieren. Das sei nicht sein Stil. Ein Rückfall in den Postenschacher sei etwas, was die Mitglieder "seit Jahrzehnten anzipft".  "Es wäre schon wichtig, dass man klar über 50 Prozent hat für jemanden, der Vorsitzender wird", fordert Babler eine Stichwahl. Das sei auch eine Frage des Respekts vor der Basis. 

Und (Noch-) Parteichefin Pamela Rendi-Wagner? Diese kündigte im Vorfeld der Befragung für den Fall einer Niederlage ihren Rückzug aus der Politik an. Für 9.30 Uhr kündigte sie eine persönliche Erklärung an, erst danach werden die Parteigremien zusammentreten, um das weitere Prozedere zu klären. 

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