Szene
Dorfer: "Meine Handschrift soll nicht erkennbar sein"
Alfred Dorfer mutiert zum Opern-Regisseur. Sein "Le Nozze di Figaro" wird Sonntag im TV gezeigt. Ein Talk über Mozart, Ängste und die Zukunft.
Am Sonntag gibt Kabarettist und Satiriker Alfred Dorfer sein Debüt als Opernregisseur im Theater an der Wien mit Mozarts "Le Nozze di Figaro". Natürlich wird vor Ort ohne Publikum gespielt, dafür wird die Premiere live zeitversetzt um 20.15 Uhr auf ORF III übertragen. Alfred Dorfer (59) im Interview über…
…seine neue Funktion
"Ich hätte es niemals gewagt, jemanden zu fragen, ob ich einmal Opernregie machen darf. Und als die Anfrage von Direktor Roland Geyer kam, habe ich zuerst gezögert. Das war ein Gefühlscocktail aus Angst vor dem Scheitern und großem Respekt vor dem Genre. Denn ich liebe diese Oper und Mozart."
…Quereinsteiger als Opernregisseure
"Ich glaube, dass 'genrefremde' Regisseure mit einem frischen Blick auf das Ganze zugehen und so Routinen aufbrechen können. Der Nachteil ist natürlich, dass man handwerkliche Dinge erst wie in einem Einsteigerkurs lernen muss."
…die Erwartungshaltung der Dorfer-Fans
"Ich setze alles daran, dass meine Handschrift als Satiriker nicht zu spürbar wird. Man soll 'mich' hier gar nicht erkennen, denn ich wollte dem Werk gerecht werden."
…das Besondere an "Le Nozze di Figaro"
"Ich schätze die Unbezwingbarkeit des 'Figaro'. Bei der Musik und dem Libretto ist das Werk so vielschichtig, dass ich glaube, dass kaum jemand das Werk zu 100 Prozent versteht. Das macht es so reizvoll für mich."
…die Premiere als TV-Event
"Vor der geplanten Premiere am 12. November hatte ich schon das Gefühl, dass sie abgesagt werden würde. Als dann die Idee kam, es als TV-Event zu machen, war die Erleichterung riesig. Denn nur mit einem Ziel vor Augen konnte so die Spannung im Ensemble und dem Team aufrechterhalten werden."
…seine Zukunft als Opernregisseur
"Pläne habe ich keine, aber ich schließe auch nichts aus!"
ORF III zeigt "Le Nozze di Figaro" am Sonntag um 20.15 Uhr.