Angebot der Caritas
Dominik (59): "In der Wärmestube treffe ich neue Leute"
Die Wärmestuben der Caritas sind voll. Aber nicht immer ist es nur die Kälte, die Menschen dorthin zieht. Für Dominik sind es die sozialen Kontakte.
Die Temperaturen werden etwas milder, die Vorboten des Frühlings kündigen sich langsam aber doch an. Dem Andrang in den Wärmestuben der Caritas in Wien tut dies jedoch keinen Abbruch. Immer noch ist es auf der Straße oder auch in schlecht beheizten Wohnungen zu kalt, um es länger auszuhalten - oder das Geld für warmes Essen fehlt.
Für Dominik gibt es jedoch noch einen anderen Grund, regelmäßig in die Wärmestube zu gehen. "Ein Freund hat mir davon erzählt und gesagt, ich kann dorthin gehen, wenn mir zuhause langweilig ist", sagt er. Der 59-jährige hatte es nicht leicht im Leben: Vier Monate nach seiner Geburt bekam er einen Virus. Seither ist seine linke Körperhälfte spastisch gelähmt.
Besuch in der Wärmestube
"Ich versuche, anderen zu helfen"
Nach acht Jahren Sonderschule arbeitete er in einer geschützten Werkstätte von Jugend am Werk. Heute lebt Dominik alleine mit zwei Katzen. Ihm geht es gut, sagt er strahlend. Aber die Kontakte in der Wärmestube bedeuten ihm viel: "Ich kann mich hier unterhalten, lerne immer neue Leute kennen. Und ich versuche auch anderen, denen es nicht so gut geht, zu helfen und gebe ihnen Ratschläge." Außerdem, lacht er: "Das Essen ist auch immer sehr gut!"
Die Wärmestuben werden von immer mehr Menschen in Anspruch genommen, bestätigt Organisatorin Jutta Dietl. Und noch etwas ist anders: "Immer mehr Menschen die zu uns kommen, haben eine Wohnung. Aber die ist kalt und sie können kein warmes Essen zubereiten, weil das Geld fehlt." Auch der Bedarf an Spenden sei wesentlich gestiegen, so die Expertin. Mehr über das Projekt auf www.caritas-wien.at