Donauinselfest
Doch keine Störung! Letzte Generation überrascht am DIF
Kein Ton, dafür eine Bühne und Applaus. Klima-Aktivisten der Letzten Generation konnten am Donauinselfest ihre Forderungen vor dem Publikum äußern.
Bereits im Vorfeld des Donauinselfestes hatte die Letzte Generation mit einer Ankündigung von Störaktionen für Aufregung gesorgt. Am Samstag rückten die Aktivisten zwar an, doch es kam alles anders.
Sie wurden von der Band Itchy aus Eislingen in Baden-Württemberg selbst auf die Bühne gebeten. Die Musiker hatten in der Vergangenheit wegen Extremwettereignissen, die durch die Klimakrise immer häufiger werden, schon Konzerte absagen müssen: "Uns hat es gestern ordentlich die Bühne zerlegt durch ein Unwetter. Vor ein paar Wochen sind die Keller unserer Eltern vollgelaufen und ich sage euch eines: Der Klimawandel ist die größte Scheiß-Bedrohung unserer Zeit", kündigte der Frontmann den überraschenden Wechsel vor dem nächsten Song an.
Klima-Kleberin Bianca Müller (29) forderte über das Mikrofon die zahlreichen Besucher auf, ebenfalls ihre Stimme zu erheben: "Wir können die Regierung nicht länger mit ihrer Untätigkeit davonkommen lassen. Wenn die Regierung nicht handelt, handeln wir. So lange, bis das Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung steht", konstatierte die Volksschullehrerin.
Währenddessen hatten sich Sympathisanten mit orangenen Warnwesten unter das Publikum gemischt, präsentierten den Wartenden ihre bekannten "Recht auf Überleben"-Banner.
VIDEO: Aktivistin auf der DIF-Bühne
Eine von ihnen war laut Presseaussendung der Gruppierung die Politikwissenschaftsstudentin Helena Scholl (21): "Alles, was ich will, ist sorglos mitzufeiern. Ich möchte, dass die Regierung endlich handelt und anfängt, die Klimakrise ernst zu nehmen und unser Überleben zu schützen." Der erste einfache Schritt dazu sei ein Grundrecht auf Klimaschutz.
Die Band Itchy zeige mit ihrem mutigen Schritt, wie sie ihre Reichweite verantwortungsvoll nutzte. "Das würden wir uns auch von anderen Akteuren quer durch unsere Zivilgesellschaft wünschen. Dann wären unsere Störungen nicht notwendig", so Scholl weiter.
"Wir schaffen das nicht ohne euch"
Bühnensprecherin Bianca Müller nahm Bezug auf die öffentliche Stellungnahme der Rettung und Feuerwehr, wonach die Einsätze wegen Extremwetter und Hitze zunehmen würden, und richtet ihren Appell direkt ans Publikum: Die Klimakatastrophe bedrohe nicht die Erde, sondern uns Menschen.
"Das Donauinselfest ist wunderbar und ich finde es toll, dass ihr alle hier seid und Spaß habt. Aber: Ihr werdet gebraucht. Wir schaffen das nicht ohne euch. Kommt mit zu den nächsten Protesten! Schließlich geht es um den Fortbestand unserer Zivilisation".
Weiteren Protest angekündigt
Der Veranstalter hatte den Aktivisten zwar da Mikro abgedreht, davon ließen sie sich aber nicht aufhalten. Sie kündigten an, auch am Sonntag mit einem Protest am Donauinselfest dabei sein zu wollen.
"Wir werden jede Gelegenheit nutzen, um auf das Totalversagen von Nehammers Regierung aufmerksam zu machen." kündigt Sprecherin Marina Hagen-Canaval an. Bianca Müller ergänzt: "Wenn die Regierung nicht handelt, handeln wir. Solange, bis das Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung steht!"
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Aktivisten der Letzten Generation überraschten beim Donauinselfest, indem sie von der Band Itchy auf die Bühne gebeten wurden, um ihre Forderungen nach mehr Klimaschutz zu äußern
- Sie forderten die Besucher auf, sich ebenfalls zu engagieren und kündigten weitere Protestaktionen an, solange die Regierung nicht handelt
- Trotzdem die Veranstalter das Mikrofon abdrehten, ließen sich die Aktivisten nicht aufhalten und planten weitere Aktionen für den nächsten Tag