Tierischer Luftikus

Dieses Tier gab es in Vorarlberg zuletzt vor 100 Jahren

Die Natur- und Insektenschutzinitiative  "Blühendes Österreich" ist begeistert über einen sensationellen Fund in Vorarlberg.

Heute Tierisch
Dieses Tier gab es in Vorarlberg zuletzt vor 100 Jahren
Der "Weiße Waldportier" ist eine bemerkenswerte Entdeckung seit 1919.
Getty Images/iStockphoto

Schon cool! Seit über hundert Jahren, genau genommen im Jahr 1919 wurde der sogenannte "Weiße Waldportier" (Brintesia circe) in unserem westlichsten Bundesland Vorarlberg nicht mehr gesichtet. Als Gertrud W. im Juli 2023 am Citizen Science Projekt "Schmetterlinge Österreichs" teilgenommen hatte, wusste sie freilich nicht, was sie für einen sensationellen Fund machte.

Erfolgreiches Schmetterlingsjahr

Die Jahresauswertung 2023 des Projekts von der Billa Stiftung Blühendes Österreich und der NÖ-Umweltbewegung "Natur im Garten" wurde kürzlich abgeschlossen und zeigt mit 123.000 Meldungen, 1.061.318 Likes und 67.000 Kommentaren eine große Anteilnahme der Österreicher. Besonders erfreulich sind natürlich Funde von sehr bedrohten Arten.

So konnte der Thymian-Bläuling (Pseudophilotes vicrama), der nur sehr selten gesichtet wird, in der Steiermark und in Niederösterreich und der Kleine Wander-Bläuling (Leptotes pirithous), mittels der App an vier Fundorten nachgewiesen werden.

Österreich gehört noch zu den schmetterlingsreichsten Ländern Europas, das belegen die Zahlen der Auswertung der Schmetterlingszählung 2023.
123.946 Schmetterlinge wurden beobachtet, fotografiert und gemeldet.
Über 25.000 Personen in Österreich haben engagiert am wissenschaftlichen Citizen Science Projekt "Schmetterlinge Österreichs" teilgenommen und die Schmetterlinge so vor den Vorhang geholt.
Dies ist auch dringend notwendig, da etwa die Hälfte der 4.070 in Österreich vorkommenden Schmetterlingsarten in ihrem Bestand gefährdet sind.

Die Sichtung des Weißen Waldportiers ist besonders aufregend. Immerhin handelt es sich um die erste Sichtung seit 1919 (!) und lässt hoffen, dass es trotz des drastischen Rückgangs der Schmetterlingspopulationen in den letzten Jahrzehnten für einige Arten noch fünf vor 12 ist. Das ist ein dringender Weckruf, unsere Anstrengungen im Naturschutz zu verstärken.

Der Weiße Waldportier

Der Weiße Waldportier bevorzugt warme und sonnige Lebensräume wie Trockenrasen und lichte Wälder. Der großflächige Rückgang dieser Schmetterlingsart wird oft mit intensiverer Landnutzung in Verbindung gebracht. Die Finderin Gertrud W. aus Vorarlberg ist entzückt: "Im Juli letzten Jahres habe ich den Weißen Waldportier entdeckt und er war so nett, dass er mich in aller Ruhe fotografieren ließ. Da ahnte ich noch nicht, dass es sich um eine solche Sensation handelt. Ich freue mich sehr darüber. Schmetterlinge zu beobachten, ist für mich wundervoll."

Wenn man Schmetterlinge im Garten haben möchte, sollte man folgende Pflanzen haben:

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    Blaukissen
    Blaukissen
    Getty Images/iStockphoto

    Häufigste Schmetterlinge

    • Großes Ochsenauge mit 5.384 Meldungen
    • Admiral mit 3.855 Meldungen
    • Zitronenfalter mit 3.584 Meldungen
    • Tagpfauenauge, mit 2.793 Meldungen

    Insgesamt wurden 173 Tagfalterarten verzeichnet, was circa 80 Prozent aller bisher nachgewiesenen Arten in Österreich entspricht. Mit über 55.000 Downloads ist die App "Schmetterlinge Österreichs" (die es seit 2019 auch als Desktop-Version gibt) die größte Naturbeobachtungsplattform Österreichs und 25.003 freiwillige Beobachter haben 2023 mitgeforscht.

    red
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