"Die Unbekannte aus der Seine"
Dieses Theaterstück hat echt "Netflix-Qualitäten"
In "Die Unbekannte aus der Seine" (Premiere am Samstag im Volkstheater) wird all das geboten, was auch eine gute Netflix-Serie ausmacht.
"Es gibt Mord, Totschlag, Sex und Crime", so der Dramaturg Thomaspeter Goergen über das Stück "Die Unbekannte aus der Seine", das am Samstag Premiere am Volkstheater feiert, "also all das, was wir in unserem Alltag lieben." Im französischen Fin de Siécle wird eine tote Frau in der Seine gefunden. Ein Bildhauer wurde danach damit beauftragt ihr Gesicht, als Vorlage für eine Maske aus Porzellan zu verwenden. Und die Maske wurde zum begehrten Deko-Objekt - in Schlafzimmern über Ehebetten und Kinderzimmern. Alle im bürgerlichen Europa wollten sie haben.
"Sonne" im Wiener Volkstheater
Stück mit "Netflix-Qualitäten"
„Je mehr wir in Zeiten leben, die uns überfordern, desto mehr gustieren wir mit Schauer und Grusel“
Die Geschichte findet gerade in der heutigen Zeit besonderen Anklang, dafür gibt es laut dem Dramaturgen auch eine Erklärung: "Je mehr wir in Zeiten leben, die uns überfordern und die Krisen und Katastrophen gleichermaßen beinhalten, desto mehr gustieren wir mit Schauer und Grusel, sowie organisiertem Kontrollverlust bei Crimestories."
"Heit bin e ned munta wuan" im Volkstheater
Einsichten ins Unheimliche erleichtern uns
Hier ist die Gefahr nämlich absehbar und berechenbar, das Fiktionale nimmt ihr die Tatsächlichkeit des Schauderns vorweg: "Auf diese Art und Weise gewinnen wir eine gewisse Einsicht in das Unheimliche und das Komische des Unheimlichen. Und das können wir dann aus einer gesicherten Position heraus genießen und betrachten."