Wien

3D-Drucker schenkt Lieblingsspielzeug ein zweites Leben

Im "wilden böckle" gibt es große Auswahl an Spielzeug, eine Kletterburg und zur Reparatur von geliebten Spielwaren sogar einen eigenen 3D-Drucker. 

Von Nicole Oirer

02.04.2023, 15:20

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Im Spielzeuggeschäft wildes böckle in Wien-Leopoldstadt druckt Inhaberin Rafaela Kathan-Kupfner Ersatzteile für Spielzeuge.

Helmut Graf

"Mein Mann kommt aus einer Spielwaren-Dynastie in Vorarlberg. Von daher ist die Idee nach diesem Laden nicht ganz aus der Luft gegriffen", lacht Rafaela Kathan-Kupfner im Gespräch mit "Heute". Ihr Spielwarenladen "wildes böckle" hat in der Wiener Leopoldstadt neu eröffnet. 

"wildes böckle" ist Hommage an die Heimat

"Ich wollte kein normales, altmodisches Geschäft in das man nur rein und gleich wieder raus geht", so Kathan-Kupfner. Im "wilden böckle" warten eine Espressomaschine auf die Eltern und ein Klettergerüst auf die besonders aktiven Kinder. Der Einkauf soll ohne Stress passieren, der Laden auch ein gewisser "Aufenthaltsraum" sein. Der Name wildes böckle ist eine Hommage an die Heimat. In Vorarlberg führt Familie das Spielwarengeschäft böckle. "Wir sind eine junge, wilde und moderne Version davon", erklärt Inhaberin Kathan-Kupfner. 

Inhaberin Rafaela Kathan-Kupfner ist es wichtig, dass das "wilde böckle" ein "Save Heaven" für Eltern und Kinder ist. Ihr Laden führt Marken, die es sonst in Wien nirgends gibt, ihr ist auch wichtig, dass die Kinder bedenkenlos damit spielen können. Aber ohne gewisse Klassiker geht es einfach nicht, erzählt die 35-Jährige und verweist auf Legos oder Duplos. Alle Spielzeuge im Laden durchlaufen den familieninternen Qualitätscheck. Gemeinsam mit ihren Kindern (11, 8 und 2) wird alles getestet. "Wir verkaufen nichts, was wir nicht selbst kennen", erzählt die Spielzeug-Expertin. 

Ersatzteile aus Maisstärke

Der Dreifach-Mama ist auch Nachhaltigkeit ein großes Anliegen. So hat sich auch das Herzstück ihres Ladens entwickelt. Im "wilden böckle" gibt es einen 3D-Drucker zur Spielzeugreparatur. Als Mama kennt Kathan-Kupfner die Probleme mit kaputtem Spielzeug. "Anfangs haben wir Sachen eingeschickt oder haben selbst zum Beispiel Prothesen aus Zahnstochern gebastelt", erzählt sie. Irgendwann sind sie und ihr Mann auf die Idee gekommen, dass man solche Ersatzteile doch mit einem 3D-Drucker modellieren könnte.

"Im erweiterten Freundeskreis sind wir dann auf Frank getroffen. Das war wie ein Lotto Sechser", lacht Kathan-Kupfer. Frank Schwenk ist Architekt und hat privat schon viel für seine Kinder mit dem 3D-Drucker modelliert. Die Ersatzteile werden umweltfreundlich aus Maisstärke gedruckt. 

Spielzeug-Reparatur ab fünf Euro

"Es gibt leider keine Garantie, dass wir alles reparieren können. Es gibt aber eine Garantie, dass wir uns zumindest alles anschauen und versuchen, eine Lösung zu finden", verspricht die wildes böckle-Chefin. Potenziell sei mit dem 3D-Drucker extrem viel möglich. Es kommt aber auf die Verhältnismäßigkeit an. "Wenn ein Druck jetzt zum Beispiel ewig dauert wird es auch teurer. Da ist dann die Frage ob sich das auszahlt", meint Kathan-Kupfner. Preislich beginnen die Reparaturen bei etwa fünf Euro für einfaches modellieren und drucken innerhalb einer halben Stunde. 

Dienstag und Freitag sind im "wilden böckle" fixe Reparaturtage. Jeder mit kaputten Spielzeug kann hier vorbeikommen, sich beraten lassen und den Kranwagen, das Schleich-Pferdchen oder ein anderes Lieblingsspielzeug reparieren lassen. Alle Infos auf wildesboeckle.at