Schock-Studie

Dieses Naturwunder steht kurz vor dem Untergang

Das weltberühmte Great Barrier Reef vor Australien leidet unter der höchsten Wassertemperatur seit 400 Jahren. Schuld daran ist der Mensch.

Bernd Watzka
Dieses Naturwunder steht kurz vor dem Untergang
Schockierende Bilder: Ausgebleichte Korallen im Great Barrier Reef.
REUTERS

Nie in den vergangenen 400 Jahren war es einem australischen Forschungsteam zufolge am Great Barrier Reef so warm wie heuer. Diese Erwärmung könne auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden, schreibt das Team um Benjamin Henley von der University of Melbourne in Australien im Fachblatt "Nature".

Henleys Warnungen sind eindeutig: "Ohne schnelle, koordinierte und ambitionierte globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels werden wir wahrscheinlich Zeuge des Untergangs eines der großen Naturwunder der Erde sein", so Henley

Ohne schnelle Maßnahmen werden wir Zeuge des Untergangs eines der großen Naturwunder der Erde
Benjamin Henley
University of Melbourne

Korallenbestände "katastrophal"

Forscher zählten heuer die bereits fünfte Korallenbleiche in nur acht Jahren. Für die Korallenbestände des Great Barrier Reefs sei dies "katastrophal", denn diese stoßen dabei die bunten Algen ab, mit denen sie sonst in Symbiose zusammenleben.

Die Folge: Die Korallen bleichen nicht nur aus, sie verlieren auch die für sie oft lebenswichtigen Energielieferanten und sterben in weiterer Folge ab.

Frühere Temperaturen rekonstruiert

Die Forschenden haben die Temperaturen der Meeresoberfläche von 1618 bis 1995 anhand von Korallenskeletten aus dem Riff rekonstruiert und diese mit den aufgezeichneten Temperaturdaten der Meeresoberfläche von 1900 bis 2024 abgeglichen.

Anstieg durch globale Erwärmung

Vor dem Jahr 1900 sind die Wassertemperaturen demnach relativ stabil gewesen. Die Studie zeigt, dass von 1960 bis 2024 ein steter Anstieg zu verzeichnen war: Im Zeitraum Jänner bis März wurde eine durchschnittliche Erwärmung von 0,12 Grad pro Jahrzehnt gemessen.

Mit dem Anstieg der Wassertemperaturen durch die globale Erderwärmung steigt auch das Risiko von Massenbleichen und Korallensterben in Australiens Naturwunder. Eine Massenkorallenbleiche wurde erstmals 1980 beobachtet, seitdem haben Bleichen an Häufigkeit zugenommen.

90 Prozent der Korallen gehen verloren

Wissenschafter weisen darauf hin, dass bis zu 90 Prozent der Korallen weltweit verloren gehen werden – selbst wenn die globale Erwärmung unter dem Ziel des Pariser Abkommens von 1,5 Grad Celsius gehalten wird.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Das weltberühmte Great Barrier Reef vor Australien leidet unter der höchsten Wassertemperatur seit 400 Jahren, verursacht durch menschliche Einflüsse
    • Die Korallenbleiche hat bereits zum fünften Mal in acht Jahren zugenommen, was katastrophale Auswirkungen auf die Korallenbestände hat
    • Eine Studie zeigt, dass der Anstieg der Wassertemperaturen auf die globale Erwärmung zurückzuführen ist und das Risiko von Massenbleichen und Korallensterben steigt
    • Bis zu 90 Prozent der Korallen könnten weltweit verloren gehen, selbst wenn das Ziel des Pariser Abkommens eingehalten wird
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