Schock bei Feinschmeckern

Dieses Nationalgericht könnte für immer verschwinden

Der Klimawandel gefährdet Südkoreas weltweit beliebtes Kohlgericht. Denn die Temperaturen sind in den traditionellen Anbaugebieten zu hoch.

Bernd Watzka
Dieses Nationalgericht könnte für immer verschwinden
Kohlgericht: Kimchi ist DIE Nationalspeise von Südkorea.
REUTERS

Südkoreas weltberühmtes Kimchi könnte dem Klimawandel zum Opfer fallen. Wissenschaftler, Landwirte und Hersteller berichten, dass Qualität und Quantität des Napa-Kohls, der für die Herstellung des allgegenwärtigen Superfoods eingelegt wird, unter den steigenden Temperaturen leidet.

Der globale Klimawandel stellt die südkoreanische Kimchi-Industrie somit vor große Herausforderungen, denn sie kämpft bereits jetzt mit preisgünstigen Importen aus China, die vor allem in Restaurants angeboten werden, so die Hersteller.

Kohl wächst in Bergregionen

Der Napa-Kohl gedeiht in kühleren Klimazonen und wird in der Regel in Bergregionen angebaut, in denen die Temperaturen während der wichtigsten Wachstumsperiode im Sommer selten über 25 Grad Celsius stiegen.

Wärmeres Wetter bedroht Kulturen

Studien zeigen, dass das wärmere Wetter, das durch den Klimawandel verursacht wird, diese Kulturen nun bedroht, sodass Südkorea (52 Millionen Einwohner) aufgrund der zunehmenden Hitze vielleicht eines Tages keinen Napa-Kohl mehr anbauen kann.

"Wir hoffen, dass diese Vorhersagen nicht eintreten werden", sagte der Pflanzenpathologe und Virologe Lee Young-gyu laut Berichten. "Kohl wächst gerne in kühlem Klima und passt sich an eine sehr enge Temperaturspanne an", so Lee. Die optimalen Temperaturen liege demnach zwischen 18 und 21 Grad Celsius.

Landwirte spüren bereits den Wandel

Auf den Feldern und in den Küchen – sowohl im gewerblichen als auch im häuslichen Bereich – spüren die Landwirte und Kimchi-Hersteller bereits den Wandel. Scharfes, fermentiertes Kimchi wird auch aus anderen Gemüsesorten wie Rettich, Gurken und grünen Zwiebeln hergestellt, die beliebteste Zutat für das Gericht ist aber nach wie vor Kohl.

Wenn das so weitergeht, müssen wir auf Kohl-Kimchi verzichten
Lee Ha Yeon
Südkoreanischer Kimchi-Meisterin

"Herz des Kohls" wird durch Hitze schlecht

Lee Ha Yeon, die vom südkoreanischen Landwirtschaftsministerium zur Kimchi-Meisterin ernannt wurde, beschrieb die Auswirkungen der höheren Temperaturen auf das Gemüse: "Das Herz des Kohls wird schlecht, und die Wurzel wird matschig."

"Wenn das so weitergeht, müssen wir vielleicht auf Kohl-Kimchi verzichten", sagt Lee gegenüber NBC. Daten der staatlichen Statistikbehörde zeigen, dass die Anbaufläche für Hochlandkohl im vergangenen Jahr weniger als halb so groß war wie vor 20 Jahren: 4.000 Hektar im Vergleich zu einst 8.800 Hektar.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Klimawandel bedroht Südkoreas berühmtes Kimchi, da die steigenden Temperaturen die Qualität und Quantität des Napa-Kohls, der Hauptzutat des Gerichts, beeinträchtigen
    • Wissenschaftler und Landwirte warnen, dass die traditionellen Anbaugebiete zu warm werden, was die Kimchi-Industrie vor große Herausforderungen stellt und zu einem Rückgang der Kohlproduktion führen könnte
    bw
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