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Dieses Emoji könnte deine Oma falsch verstehen
Emojis können verschiedene Emotionen auslösen. Daher kann eine Nachricht je nach Empfänger oder Empfängerin unterschiedlich interpretiert werden.
Ein großer Teil unserer Gespräche läuft heutzutage virtuell ab – insbesondere über Chat-Apps wie WhatsApp oder iMessage. Dabei kann es manchmal schwierig sein, genau zu übermitteln, ob ein Satz im Scherz geschrieben oder ernst gemeint ist. Im echten Leben würden an dieser Stelle Gesichtszüge und Gestiken zum Zuge kommen, beim Texten muss dafür auf die Bildsprache der Emojis zurückgegriffen werden. Dies kann aber manchmal nach hinten losgehen, wenn das verschickte Emoji beim Empfänger oder der Empfängerin ein ganz anderes Gefühl auslöst, als man eigentlich beabsichtigt hat.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern kommt dies nicht selten vor. Insbesondere wenn Personen aus verschiedensten Generationen miteinander texten, passieren immer wieder Missverständnisse.
Häufig missverstandene Emojis
Zu den am meisten missverstandenen Emojis gehört laut der Studie das mit dem verschmitzten Lächeln. Dieses kann auf ganz unterschiedliche Art verstanden werden, vom herablassenden Lächeln über ein falsches Lachen bis hin zur Gleichgültigkeit oder gar sexuellen Avancen ist alles mit dabei.
Aber auch die Zeichenabfolge "</3" macht insbesondere den verschiedenen Generationen zu schaffen. Während die Generation Z darin eine Eiswaffel zu erkennen glaubt, ist damit eher ein gebrochenes Herz gemeint. Grund dafür ist wohl, dass ein solches Zeichen-Bild heutzutage beinahe nicht mehr verwendet wird.
Grundsätzlich können Emojis ganz unterschiedliche Emotionen auslösen. Laut Simon André Scherr, Leiter der Studie, empfinden Personen, die in den 1960er Jahren geboren wurden, das Teddybär-Emoji als äußerst positiv und beschreiben, dass es Freude bei ihnen auslöst. Die Gen Z hingegen steht dem Teddy-Emoji ziemlich neutral gegenüber.
Andere Verwendung
Bei den rund 800 Emojis, die die Studie von Personen beurteilen ließ, stellte sich allerdings heraus, dass sich bei rund 93 Prozent davon eine klare Bewertung abzeichnet, die von mehr oder weniger allen Personen gleich verstanden wird. Wer aber ganz sicher gehen möchte, nicht missverstanden zu werden, sollte eines dieser drei Emojis verwenden. Denn diese wurden von allen Befragten durchwegs als positiv bezeichnet.
Schwieriger wird es bei Bildchen, bei denen es nicht auf den ersten Anblick klar ist, welche Emotion oder Absicht dahinter steckt. So war es für viele Personen beispielsweise neu, dass sich hinter einem Emoji, das viele für einen Superhelden oder eine Superheldin halten, tatsächlich ein Schurke versteckt. Auch das Emoji mit Cowboy-Hut führt immer wieder zu Verwirrungen. Zwar löse es positive Emotionen aus, genauer lasse sich das aber nicht auf eine bestimmte Emotion einschränken, so die Studie.
Es zeichnete sich außerdem deutlich ab, dass junge Personen mehr unterschiedliche Emojis verwenden als ältere Menschen. Außerdem verwendet diese Generation sie viel individualisierter und oft auch aus dem Kontext gerissen, wie CNN berichtet. So komme es immer häufiger vor, dass das Totenkopf-Emoji als Zeichen für unkontrolliertes Lachen verwendet wird oder dass das weinende Emoji als Ersatz für das lachend-weinende Emoji verschickt wird. Daher sollte man beim Versenden von Emojis stets auch an den Empfänger oder die Empfängerin denken und sich genau überlegen, ob die Person das verschickte Bildchen auf dieselbe Art und Weise interpretiert wie man selbst.