Oberösterreich
Linzer Kindergarten hat jeden Tag 24 Stunden geöffnet
Beruf und Kinder sind schwer unter einen Hut zu bringen. Ein bekanntes Unternehmen bietet jetzt eine 24/7-Betreuung für den Mitarbeiter-Nachwuchs an.
Der internationale Stahlkonzern voestalpine gehört zu den größten Arbeitgebern Österreichs. In der Linzer Zentrale alleine sind über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Ab September bietet das Unternehmen als erster österreichischer Industriebetrieb in der firmeneigenen "vivo Kinderwelt" eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung für Kinder bis zu 12 Jahren an.
Konkret sollen davon vor allem Mitarbeiter profitieren, die im Schichtdienst tätig sind: So können sie die Kleinen in Zukunft auch an Wochenenden, an Feiertagen und auch in der Nacht betreuen lassen.
Bedarf an Kinderbetreuung ansteigend
Mit dieser Maßnahme kommt der Stahlkonzern dem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung somit entgegen und verdoppelt die Anzahl an notwendigen Plätzen. Laut voestalpine wird bei der Vergabe besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse und die Arbeitssituation genommen.
"Hochqualifizierte und topmotivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für die voestalpine", erklärt Herbert Eibensteiner, Geschäftsführer von voestalpine AG. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spiele eine zunehmende Rolle.
Das Angebot richtet sich überwiegend an Arbeitnehmer, bei denen beide Elternteile im Schichtbetrieb arbeiten. Außerdem sollen auch jene mit erweiterten Dienstzeiten profitieren, die in der Betriebsmedizin oder -Feuerwehr beschäftigt sind.
Früh-, Spätdienst, Wochenende oder Feiertag
Eltern können die Übernachtung und die Betreuung im Früh- oder Spätdienst, am Wochenende oder an einem Feiertag im Voraus anmelden. Bei Kindern, deren Erziehungsberechtigte in einer Nachtschicht gearbeitet haben, wird eine Schlafenszeit ausgemacht. Die Kleinen werden bis zum frühen Nachmittag betreut.
Seit 1994 wird vivo Kinderwelt betrieben. Bis jetzt verfügten die Krabbelstube und der Kindergarten über etwa 90 Plätze. Ab Mai bieten sie Platz für bis zu 200 Kinder.
"Entweder Kind kriegen oder arbeiten"
Eine Mutter aus Tirol konnte nicht glauben, mit welchen Worten eine Gemeindebedienstete reagierte: "Sie hätten sich bevor sie es bekommen haben überlegen sollen, ob man für ein Kind sorgen oder arbeiten möchte", soll die resche Frau zur 26-jährigen Mutter der kleinen Lena (6) aus Kössen (Bez. Kitzbühel) gesagt haben.