Zweikampf ums Cockpit
Dieser F1-Pilot ist bei Red Bull kein Thema mehr
Red Bull sucht weiterhin den Teamkollegen von Max Verstappen. Ein Fahrer ist allerdings aus dem Rennen, wie Motorsport-Boss Helmut Marko andeutete.
Eigentlich ist ja bereits alles geklärt, unterschrieb Sergio Perez schon im Juni einen neuen Zweijahresvertrag bei den Bullen. Doch nach erschreckend schwachen Leistungen zuletzt steht der 34-Jährige vor dem Aus. Platz acht in der Fahrer-Weltmeisterschaft, damit auch nur Rang drei in der Konstrukteurs-Wertung – obwohl Teamkollege Verstappen den vierten Fahrer-WM-Titel in Serie holte, sind da zu wenig. Noch dazu, wo Perez bloß in einem der letzten vier Rennen punktete.
Über die Fahrer-Paarung bei den Bullen wird am kommenden Montag entschieden, also am Tag nach dem Saisonfinale mit dem Grand Prix von Abu Dhabi. Dann sind die Eigentümer am Wort, wie Red-Bull-Berater Marko bereits betonte – also vor allem die thailändische Red-Bull-Mehrheitseigentümerfamilie Yoovidhya, die 51 Prozent am Energydrink-Imperium hält. Die sind auch deshalb am Zug, weil im Falle eines Perez-Rauswurfs eine millionenschwere Zahlung an den Mexikaner fällig wäre. Von 15 bis 20 Millionen Euro ist die Rede.
Colapinto aus dem Rennen
Sollte der 34-Jährige tatsächlich gehen müssen, rücken zwei Kandidaten als potenzielle Nachfolger in den Fokus: die beiden aktuellen Racing-Bulls-Piloten Yuki Tsunoda und Liam Lawson. Der Schnellere von beiden dürfte befördert werden. Und der Neuseeländer soll hier in der Pole Position sein.
Max Verstappen feiert seinen vierten WM-Titel
Gänzlich vom Tisch ist scheinbar die Überlegung, den talentierten Argentinier Franco Olapinto, der sein Williams-Cockpit mit Saisonende räumen muss, vom britischen Rennstall loszueisen. Auch hier wäre eine Millionen-Ablöse fällig. Und Marko zeigte sich jüngst nicht gerade als Fan des 21-Jährigen. "Liam Lawson hat viel besser abgeliefert als Colapinto, das geht mir irgendwie unter", meinte der Grazer zur "Kleinen Zeitung". Augenscheinlich ist jedenfalls, dass der talentierte Argentinier nach einem starken Einstand jüngst mit schweren Unfällen (Brasilien, Las Vegas) für Stirnrunzeln sorgte.
Dies kann scheinbar auch die Aussicht auf lukrative Sponsor-Millionen, die Colapinto mitbringen würden, nicht wettmachen. Dazu passt auch eine Marko-Aussage jüngst gegenüber "Auto, Motor und Sport": "Wir besetzen unsere Cockpits aus den eigenen Reihen." Und auch Alpine scheint das Interesse an Colapinto verloren zu haben. Die Franzosen, so hieß es, seien an einer spektakulären Fahrer-Rochade interessiert gewesen, hätten überlegt, das eigene Talent Jack Doohan, 2025 Stammfahrer, fallen zu lassen, um Platz für Colapinto zu schaffen. Doch all diese Gerüchte sind nun vom Tisch. Meldungen, der Sohn von Motorrad-Ikone Mick Doohan würde vorerst einen Vertrag für nur fünf Rennen besitzen, wurden heftig dementiert.
Colapinto wird derweil bei Williams bleiben, muss nach der Verpflichtung von Carlos Sainz aber in die zweite Reihe zurückrutschen. Und 2025 wieder Test- und Ersatzfahrer sein.
Auf den Punkt gebracht
- Red Bull sucht weiterhin nach einem Teamkollegen für Max Verstappen, da Sergio Perez nach schwachen Leistungen vor dem Aus steht, obwohl er einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.
- Die Entscheidung über die Fahrer-Paarung wird nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi getroffen, wobei Yuki Tsunoda und Liam Lawson als potenzielle Nachfolger im Fokus stehen, während der Argentinier Franco Colapinto aus dem Rennen ist.