Teneriffa

Diese Urlaubsinsel will jetzt Sauf-Touristen loswerden

Die Kanarischen Inseln werden vom Tourismus überflutet. Eine Gruppe von Aktivisten ruft nun dazu auf, sich an einem Hungerstreik zu beteiligen.

Heute Life
Diese Urlaubsinsel will jetzt Sauf-Touristen loswerden
Mit dem guten Wetter kommen aber auch die Sauf- und Billig-Touristen auf Teneriffa.
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Mit fast einer Million Einwohnern ist Teneriffa die bevölkerungsreichste Insel Spaniens. Während der Hochsaison strömen dann auch noch Millionen von Touristen auf die kanarische Insel. Dank ihres milden Klimas steht Teneriffa hoch im Kurs. Mit dem guten Wetter kommen aber auch die Sauf- und Billig-Touristen auf die Insel.

Nach Angaben der örtlichen Umweltorganisation Fundación Canarina sind die Touristenzahlen in den letzten zehn Jahren jedoch von 11,5 Millionen pro Jahr auf rund 16 Millionen pro Jahr gestiegen, und viele Einheimische sind nun bereit, gegen die ihrer Meinung nach übermäßige Ausbeutung der Inseln zu protestieren.

Eine Gruppe namens Canarias Se Agota ruft zur Unterstützung eines am Donnerstag beginnenden Hungerstreiks auf und muntert die Menschen dazu auf, eine Menschenkette zu bilden, um ihre Unterstützung zu zeigen. "Jede Person, die sich der Menschenkette anschließt, sendet eine starke Botschaft an die Regierung: Die Kanaren sind nicht bereit, weiterhin ihre Zukunft zu opfern", heißt es in einem am Mittwoch auf Facebook veröffentlichten Post.

Bereits vor einer Woche sagte eine einheimische Malerin aus Teneriffa: "Ich fühle mich hier wie eine Ausländerin, ich fühle mich nicht mehr wohl. Es ist so, als ob alles für britische und deutsche Touristen gemacht wird, die nur billiges Bier trinken, in der Sonne liegen und Burger und Pommes essen wollen."

Neue Tourismusstrategie gesucht

Die örtliche Naturschutzorganisation Asociación Tinerfeña de Amigos de la Naturaleza (ATAN) ruft ebenfalls zu einem Protest am 20. April auf, um auf den "ökologischen und sozialen Zusammenbruch, den wir erleben", hinzuweisen.

Als Reaktion darauf haben lokale Regierungsvertreter einen Dialog zwischen Politikern, Wissenschaftlern und Bürgern vorgeschlagen, um eine Tourismusstrategie zu entwickeln, die mit sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit verbunden ist.

red
Akt.