Studie

Diese "unsichtbare" Hausarbeit stresst viele am meisten

Eine neue Studie zeigt, wie belastend viele Aufgaben im Haushalt für Europäer ist: Diese "unsichtbare Last" schlägt aufs Gemüt.

Diese "unsichtbare" Hausarbeit stresst viele am meisten
Hausreinigung liegt belastungsmäßig auf Platz 2.
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Denkst du schon morgens darüber nach, was du noch alles fürs Abendessen kaufen und organisieren musst und planst deinen Putztag? Damit bist du keineswegs alleine, wie eine Studie von Samsung Electronics zeigt. Für den "Invisible Load Index" wurden 6000 Personen aus ganz Europa zu ihren Aufgaben im Haushalt und dem damit verbundenen Zeitaufwand befragt. Jede Aufgabe ist nach ihrem Belastungsgrad eingestuft – basierend auf den emotionalen und physischen Anforderungen, die die Befragten mit ihrer Erledigung verbinden. So ist die Durchschnittsperson in ihrem Haushalt für sieben verschiedene Aufgaben verantwortlich, die oft mehr als 30 Stunden pro Woche in Anspruch nehmen – also fast ein Vollzeitjob.

Von bevorstehenden Aufgaben gestresst

Besonders auffällig: 86 Prozent der Befragten geben an, mehr Zeit damit zu verbringen, über die bevorstehende (meist ungeliebte) Aufgabe nachzudenken, als sie dann tatsächlich umzusetzen. Diese Zeit der körperlichen Unruhe und geistigen Beschäftigung vor Beginn einer bestimmten Aufgabe, manifestiert sich als "unsichtbare Last", die sich auch auf das persönliche Wohlbefinden auswirkt.

Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer sagen, dass sie sich gestresst fühlen und zwei von fünf haben Probleme, sich auf alltägliche Aufgaben zu konzentrieren. Kein Wunder: Wer ständig über all die Dinge nachdenkt, die später noch erledigt werden müssen, hat weniger geistige Kapazität für das, was im Moment gerade läuft.

Das Nachdenken über die Aufgabe braucht mehr Zeit, als die Umsetzung

In der Studie geben die Befragten an, dass sie 92 Prozent so viel Zeit damit verbringen, über das Kochen von Mahlzeiten nachzudenken, wie mit der Zubereitung. Und während über Essen nachdenken ja nicht per se etwas Schlechtes ist, zeigt sich dieser Trend auch bei den weniger beliebten Aufgaben: So verbringen wir auch 88 Prozent mehr Zeit damit, über Müllentsorgung und Recycling nachzudenken, als den Abfall dann tatsächlich wegzubringen.

Ranking: So anstrengend sind die verschiedenen Aufgaben im Haushalt

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    Für die Studie wurden die "15 wichtigsten Aufgaben" ermittelt und mit einem Belastungsgrad versehen – also wie anstrengend die Umsetzung ist.
    Für die Studie wurden die "15 wichtigsten Aufgaben" ermittelt und mit einem Belastungsgrad versehen – also wie anstrengend die Umsetzung ist.
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    In Zusammenarbeit mit dem Bestsellerautor und Glücksexperten Mo Gawdat hat Samsung den "Invisible Load Index" eingeführt. Die Formel, mit der jeder und jede die eigene unsichtbare Last und damit die physische und psychische Belastung durch Aufgaben im Haushalt berechnen kann, ist simpel: Intensität mal Zeit mal Häufigkeit. Gawdat hält es für wichtig, dass wir unser dieser Art von Belastung bewusst sind: "Die Art und Weise, wie wir unsere Zeit zu Hause verbringen, ist ein grundlegender Aspekt für unser allgemeines Wohlbefinden, daher ist es wichtig, gesunde Gewohnheiten in unsere tägliche Routine zu implementieren."

    Technologische Helfer sollen Belastung minimieren

    Samsung hat die Studie natürlich nicht grundlos durchgeführt. Mit dem Index will der Konzern die eigenen smarten Geräte promoten: Mit einer bestimmten App kann man beispielsweise die Waschmaschine aus der Ferne starten und sich benachrichtigen lassen, wenn sie fertig ist. Auch die Überwachung des Stromverbrauchs ist damit möglich. Glücksexperte Gawdat sieht darin Potenzial: "Dadurch, bestimmte Aufgaben im Haushalt zu automatisieren, können wir die Qualität unserer Freizeit deutlich verbessern."

    red, 20 Minuten
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