Werbeschmäh des Monats

Diese Trinkmahlzeit führt Kunden in die Irre

Das Werben als "ausgewogene Mahlzeit" ist laut Foodwatch lediglich ein Marketing-Schmäh. Yfood-Produkte seien überteuert und hochverarbeitet.

David Winter
Diese Trinkmahlzeit führt Kunden in die Irre
yFood-Trinkmahlzeiten sollen das neue Reb Bull werden. Für Konsumentenschützer sind sie der Schmäh des Monats.
Foto: Foodwatch Österreich

Milch, Wasser, Vitamine und Mineralstoffe, viel mehr ist nicht drin. "yFood" vermarktet seine Produkte als "ausgewogene Trinkmahlzeit". Für die Konsumentenorganisation "Foodwatch Österreich" ist das deutsche Start-up der Webeschmäh des Monats.

Die flüssigen Milchmahlzeiten werden für einen Knallerpreis von fast 8 Euro verkauft. Für ihr Geld bekämen die Konsumentinnen und Konsumenten nicht viel mehr als Milch, die mit Pulver angereichert ist, heißt es von Foodwatch. Eine frische und ausgewogene Mahlzeit sehe entgegen dem Werbeversprechen anders aus.

"Nächstes Red Bull"

Mega-Watsche von den Verbraucherschützern für das Start-up, das eigentlich hoch hinaus will. In einem Interview erklärten die yFood-Gründer kürzlich die ehrgeizigen Pläne: "Wir haben die Chance, das nächste Red Bull aufzubauen", sagten Noel Bollmann und Benjamin Kremer zur "Wirtschaftswoche".

Mit ihren Flaschenmahlzeiten haben die Gründer in wenigen Jahren eine Multi-Millionen-Firma aufgebaut. Einen entscheidenden Anteil daran hatte die deutsche Version von "2 Minuten 2 Millionen". In der TV-Show "Die Höhle der Löwen" kam yFood 2018 groß raus. Seit letztem Jahr ist der Nestlé mit an Bord und soll fast 50 Prozent der Anteile halten. Nach dem Einstieg des umstrittenen Lebensmittelriesen gab es einen Shitstorm in den sozialen Medien. Werbepartner und Kunden distanzierten sich von dem Start-up.

Werbeschmäh
Werbeschmäh
Foto: Foodwatch Österreich

In Deutschland läuft derzeit ein Gerichtsverfahren gegen die Firma. In mehreren Sorten waren teils erheblich größere Mengen von Nährstoffen wie Kalium, Calcium, Phosphor oder Jod enthalten, als auf der Verpackung stand. Rund 40 Beanstandungen soll es in den letzten drei Jahren soll es gegeben haben, berichteten die zuständigen Lebensmittelkontrolleure laut T-Online.

"Foodwatch Österreich" kritisiert, dass mit geschicktem Marketing ein vermeintlich gesunder Lifestyle vermittelt werde. Ein 500 ml-Flasche soll eine ganze Mahlzeit ersetzen. "Mit echten Lebensmitteln hat das Produkt wenig zu tun", betonen die Verbraucherschützer. Dafür sorge auch die lange Liste an Stabilisatoren, Proteinpulver und Vitaminen in Pulverform.

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