Höhepunkt der Arietiden
Diese Sternschnuppen kannst du nicht sehen, aber hören
Wer den Meteorstrom der Arietiden derzeit am Himmel sehen will, geht wahrscheinlich leer aus. Aber immerhin lassen sie sich hören.
Jedes Jahr zieht von Mitte Mai bis Ende Juni der Meteoriten-Strom der Arietiden über den Himmel. Die meisten Sternschnuppen lassen sich am Wochenende erkennen. Dann flirren bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel. Doch die Sache hat einen Haken.
Sternschnuppen schießen nach oben
Die Meteore prallen mit etwa 140.000 km/h auf die Erdatmosphäre. Dabei verglühen sie in Sekunden-Bruchteilen und leuchten hell auf. Da ein Großteil der Sternschnuppen jedoch tagsüber in die Atmosphäre fällt, sind sie mit bloßem Auge nicht am Himmel zu erkennen.
Mit etwas Glück lassen sich ein bis zwei Arietiden kurz vor der Dämmerung entdecken. Kurios: Dann schießen die Meteore vom Horizont aufwärts über den Himmel.
Ansonsten ist es hierzulande ohne technische Hilfsmittel meist zu hell, um die leuchtenden Meteore der Arietiden sehen zu können – aber mit einem technischen Trick kann man sie zumindest hören.
So hinterlassen Meteore von den dichten Luftmassen aufgeheizt eine Spur aus ionisierten Molekülen, an denen sich Radio- oder Radarwellen brechen. Auf der richtigen Frequenz lässt sich mit einer Radio-Antenne daher ein "Biep!" empfangen, wenn eine Meteor-Spur eine Radiowelle reflektiert.
"Biep!" – So hören sich die Arietiden im Rauschen des Universums an
Der Radiant, also der scheinbare Meteor-Ursprung, befindet sich im Sternbild Aries (lateinisch für Widder), woher die Arietiden auch ihren Namen haben. Die Gesteinsbrocken stammen vermutlich vom ein Kilometer großen Asteroiden Icarus oder dem Ursprungskometen der Arietiden, 96P/Machholz.
Mehr Glück, Sternschnuppen zu sehen, hast du ab Mitte Juli, wenn die Delta-Aquariden vom Himmel fallen. In Kreta wurden 2003 bis zu 40 Meteore in der Minute gezählt.