Szene
Diese Serien und Filme machten Hörbiger weltberühmt
Sie zählte zu den beliebtesten Schauspielerinnen im deutschen Sprachraum: Am Mittwoch ist Christiane Hörbiger im Alter von 84 Jahren verstorben.
Die Trauer sitzt tief: Mittwochfrüh ist Christiane Hörbiger im Alter von 84 Jahren friedlich in Wien eingeschlafen, wie die Bestattung Wien im Namen des Sohnes, Sascha Bigler, bekannt gab. Sie zählte zu den beliebtesten Schauspielerinnen im deutschen Sprachraum. Die Rollen, die sie spielte, machten sie weltberühmt.
Als Tochter des legendären Schauspielerehepaares Paula Wessely und Attila Hörbiger zog es Christiane Hörbiger schon früh auf die Bühnen des Landes und auch vor die Kamera. Auf Wunsch der Eltern absolvierte sie zunächst eine Zuckerbäckerlehre, doch 1955 entschied sie sich endgültig für die Schauspielerei.
Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen
Ihre ersten Anfänge machte sie in den späten 1950er-Jahren. So debütierte sie 1955 in dem Film "Der Major und die Stiere" unter der Regie von Eduard von Borsody. Ihre Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar brach sie nach wenigen Wochen wieder ab, weil sie ein weiteres Filmengagement erhielt.
Ihr Theaterdebüt gab sie 1959 in Lessings "Nathan der Weise" am Wiener Burgtheater, was jedoch ein Misserfolg war. Anfang der 1960er Jahre spielte sie an den Städtischen Bühnen Heidelberg, ehe sie wieder in Wien ans Burgtheater zurückkehrte.
Großer Erfolg mit der Serie "Julia"
Einem breiteren TV-Publikum wurde Hörbiger vor allem als "Christl Müller" in der ARD-Fernsehserie "Donaugeschichten" 1965 bekannt. Ab 1967 gehörte Hörbiger dem Ensemble des Schauspielhauses Zürich an. Von 1969 bis 1972 übernahm sie zudem die Rolle der Buhlschaft im Salzburger "Jedermann".
Der große Durchbruch folgte dann mit der erfolgreichen TV-Serie "Das Erbe der Guldenburgs". Die Produktion wurde zwischen 1987 und 1990 im ZDF ausgestrahlt und zählt bist heute zu den erfolgreichsten deutschen Fernsehserien. Weiters brillierte sie 1992 im satirischen Kinofilm "Schtonk!" unter der Regie von Helmut Dietl über die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher.
Ein weiterer großer Erfolg gelang Hörbinger mit der Serie "Julia – Eine ungewöhnliche Frau", die von 1999–2003 im ORF zu sehen war. Darin verkörperte die Wienerin eine Juristin, die nach schweren Schicksalsschlägen einen privaten und beruflichen Neuanfang wagt.
Zu ihren weiteren Filmerfolgen zählten "Tafelspitz"(1994), "Lamorte" (1997) und "Hunger – Sehnsucht nach Liebe" (1997). Zudem begeisterte die Schauspielerin Kritiker und Publikum in Paul Harathers Thriller "Die Gottesanbeterin" (2001) oder in Nikolas Leytners Justizdrama "Die Geschworene" (2007).
Über 100 Filme gedreht
In der Literaturverfilmung "Der Besuch der alten Dame" sorgte sie 2008 als Claire Zachanassian für Aufsehen. Ihren letzten Auftritt absolvierte sie in der Stadtkomödie "Der Fall der Gerti B." 2019.
Insgesamt spielte die Wienerin in über 100 Filmen mit. Für ihr Wirken erhielt Hörbiger, die 2004 zur Kammerschauspielerin ernannt wurde, zahlreiche Ehrungen wie den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, den Adolf-Grimme-Preis oder 2009 die Wiener Ehrenmedaille in Gold, sowie die Platin-"Romy" für ihr Lebenswerk.