Schutz der Meere
Diese sanften Riesen sind vom Tiefsee-Bergbau bedroht
Greenpeace schlägt Alarm: Bei einer Expedition wurde aufgedeckt, dass der geplante Tiefsee-Bergbau vor Norwegen seltene Pottwale massiv gefährdet.
In einem der "letzten unberührten Gebiete unserer Erde" entdeckten Wissenschaftler zahlreiche Walarten, darunter die stark gefährdeten Pottwale. Diese Entdeckungen "unterstreichen, wie dringend es notwendig ist, den Tiefseebergbau sofort zu stoppen, um dieses empfindliche Ökosystem zu schützen", so Greenpeace zu "Heute".
Zerstörerische Folgen des Tiefseebergbaus
Schon nach einem Tag auf See sichtete das zwölfköpfige Greenpeace-Team vier Gruppen von Pottwalen im geplanten Abbaugebiet, das Norwegen "rücksichtslos für den Tiefseebergbau freigegeben" habe.
Diese Wale, die bis in Tiefen von 2.000 Metern tauchen, sind nun massiv gefährdet. Auch andere Arten wie Orcas, Finnwale und Delfine wurden in diesem bislang unberührten Gebiet gesichtet – ein alarmierendes Zeichen für die zerstörerischen Folgen des Tiefseebergbaus.
„Norwegen darf nicht zum Totengräber eines der letzten unberührten Lebensräume unseres Planeten werden“
Letzte Oase würde zum Industriegebiet
"Die Regierung Norwegens steht kurz davor, eine der letzten Oasen für Meeressäuger in ein Industriegebiet" zu verwandeln. Es sei "unverantwortlich und wissenschaftlich nicht vertretbar, die Tiefsee auszubeuten", so Ursula Bittner von Greenpeace. Norwegen dürfe nicht "zum Totengräber eines der letzten unberührten Lebensräume unseres Planeten" werden.
Pottwale haben größtes Gehirn im Tierreich
Pottwale sind die größten aller Zahnwale und gehören zu den Tieren, die am tiefsten tauchen können. In den Tiefen jagen sie nach Tintenfischen. Sie besitzen das größte Gehirn im gesamten Tierreich und ihr Schutzstatus laut der Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) ist "gefährdet".
Die Funde machen klar: Der Tiefseebergbau bedrohe nicht nur einzelne Arten, sondern könnte ein einzigartiges Ökosystem unwiederbringlich zerstören. Greenpeace fordert daher einen sofortigen Stopp des norwegischen Tiefseebergbaus.
Behörden müssten unverzüglich handeln
Die norwegische Regierung hat im Juni ihren Plan zur Vergabe von Bergbaulizenzen und damit für die Gewinnung von Bodenschätzen im Meer zur öffentlichen Konsultation verschickt. Der Vorschlag umfasst eine Gesamtfläche, die doppelt so groß ist wie Dänemark.
Die Behörden müssten nun "unverzüglich handeln und den geplanten Tiefseebergbau in Norwegen stoppen, um irreversible Schäden an diesen sensiblen Meeresökosystemen" zu verhindern. Der Schutz der Artenvielfalt und der unberührten Lebensräume müsse über "wirtschaftlichen Interessen" stehen.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Greenpeace-Expedition hat enthüllt, dass der geplante Tiefseebergbau vor Norwegen das Leben gefährdeter Pottwale bedroht
- Die Sichtung von Pottwalen und anderen gefährdeten Arten in dem geplanten Abbaugebiet verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, den Tiefseebergbau zu stoppen
- Greenpeace fordert ein sofortiges Aus für das norwegische Tiefseebergbau, um irreversible Schäden an den sensiblen Meeresökosystemen zu verhindern