Geld, Rente, kein Wehrdienst
Diese Prämien erhalten die Olympia-Sieger von Paris
Bei den Olympischen Spielen ist der Ruhm der größte Anreiz jedes Athleten. Doch viele Nationen helfen mit Prämien nach. Und die sind teils kurios.
Um bei den Olympischen Spielen ein gebührendes Anreizsystem zu schaffen, gibt es von vielen Nationen für Edelmetall Geld als Siegesprämie. Andere Länder werben mit kreativen, langfristigen Belohnungen. "Forbes" eruierte vor Beginn der Spiele in Paris die Medaillen-Prämien aller teilnehmenden Länder. Die Top-Nationen sind ebenso überraschend wie manche andere Anreiz-Methoden.
Die Top-Verdiener
Überraschenderweise ist Hongkong die "Nummer Eins" der Prämien-Ausschütter. Stolze 768.000 US-Dollar (knapp 712.000 Euro) gibt es für den Gewinn einer Goldmedaille. Die Sonderverwaltungszone Chinas belohnt aber nicht nur Podiumsplätze. 100.000 US-Dollar (gut 92.000 Euro) gibt es für den vierten Platz und circa 50.000 US-Dollar (über 46.000 Euro) für die Plätze fünf bis acht.
Ebenso unvorhersehbar wie Platz eins ist auch der Zweitplatzierte: Israel. Das Land in Vorderasien zahlt stolze 275.000 US-Dollar (rund 255.000 Euro) für eine Goldmedaille. 192.000 US-Dollar (etwa 178.000 Euro) gibt es für Silber und 137.000 US-Dollar (127.000 Euro) für Bronze, es sei denn, es handelt sich um einen Mannschaftssport. Bei einem Pärchen erhält jeder 75 Prozent des Bonus, Mitglieder von drei- bis vierköpfigen Teams erhalten 50 Prozent.
Am dritten Platz der Top-Ausschütter befindet sich Serbien. 218.000 US-Dollar (rund 202.000 Euro) gewährt die Regierung des Balkanstaates dem Sieger einer Goldmedaille. Außerdem erhalten Athleten, die für Serbien Edelmetall gewinnen, eine nationale Rente, die ab dem 40. Lebensjahr ausbezahlt wird.
Aber nicht jedes Land schüttet seine Edelmetallgewinner so wie die Top-Drei mit Geld zu. Bei unseren deutschen Nachbarn gibt es für Gold 20.000 Euro, die USA zahlt für den ersten Platz 34.600 Euro. In Österreich gibt es für Gold 20.000 Euro, für Silber 17.000 Euro und für Bronze 14.000 Euro.
Kühe, Wohnungen und Gemälde
Litauen, das für eine Goldmedaille 182.000 US-Dollar (rund 168.000 Euro) ausschütte, bietet aber noch weitere Boni für ihre Athleten. Zum Beispiel übernimmt Litauen die Mietkosten seiner Medaillengewinner, nachdem sie ihre sportliche Karriere beendet haben.
Ein Land, welches bis dato noch keine Prämien für seine Athletinnen und Athleten bekannt gegeben hat, ist Indien. Im Land mit den meisten Einwohnern der Erde gab es 2021 jedoch in Tokio kuriose Prämien. Der Goldmedaillen-Gewinnerin im Badminton, Apriyani Rahayu, wurde laut "Reuters" in ihrer Heimatstadt ein Haus und fünf Kühe (!) versprochen. Eine Restaurant-Kette für Fleischbällchen schenkte Apriyani Rahayu und ihrer Doppel-Partnerin Greysia Polii eine eigene Filiale.
In Südkorea gibt es einen besonderen Anreiz, für sein Land Edelmetall zu gewinnen. Bei einem Medaillengewinn können Athleten den dort verpflichtenden Wehrdienst (mindestens 18 Monate) umgehen. Für viele der Athleten dürfte dies auch mehr Anreiz als jegliches Geld darstellen.
Weitere nennenswerte Prämien: Kasachstan und Polen vergeben ihren Medaillengewinnern Wohnungen. Außerdem dürfen sich polnische Athleten bei Edelmetall über ein Gemälde eines "talentierten und angesehenen Künstler" freuen, und erhalten einem Urlaubsgutschein im Wert von 23.000 Euro.
Auf den Punkt gebracht
- Bei den olympischen Spielen gibt es verschiedene Prämien für Medaillengewinner, darunter Geld, langfristige Belohnungen und kuriose Boni wie Kühe, Wohnungen oder die Möglichkeit, den Militärdienst zu umgehen
- Überraschenderweise zahlen Länder wie Hongkong, Israel und Serbien hohe Geldprämien, während andere Länder zusätzliche Vorteile wie Mietkostenübernahme, Gemälde oder die Umgehung des Militärdienstes bieten