Oberösterreich
Experten warnen vor dieser tragischen Folge von Corona
Die Arbeiterkammer warnt: Jugendliche leiden besonders unter der Corona-Krise. Bei manchen münden die Sorgen und Ängste sogar in Depressionen.
Die besorgniserregende Folge: Laut AK steigt die Anzahl der Jugendlichen mit Suizidgedanken. Experten fordern deshalb mehr niederschwellige Therapieangebote. Denn der Schlüssel, um einen Zugang zu den Jugendlichen zu finden und sie zu unterstützen, sei Beziehungsarbeit.
„"Es tut den Jugendlichen gut, wenn man eine Beziehung mit ihnen aufbauen kann, ohne gleich Erwartungen an sie zu stellen. Allerdings gibt es Grenzen, wo es notwendig ist, dass man professionelle Unterstützung hinzuholt", sagt ein AK-Experte.“
Eine tragende Rolle spielten dabei auch die Eltern. Die Arbeiterkammer fordert daher mehr Unterstützung für diese. An die Politik haben die Experten eine konkrete Botschaft: Entscheidungsträger sollten sich die Angebote selbst ansehen und ins direkte Gespräch mit den Jugendlichen kommen, um sich ein Bild zu machen.
AK-Präsident Andreas Stangl plädiert: "Das Land Oberösterreich muss mehr Geld in die Hand nehmen und in die Zukunft der Jugendlichen investieren. Die jungen Menschen können eine gute Zukunft vor sich haben. Mit einem Beruf, der zu ihnen passt und sozialer Absicherung. Ihnen die nötige Starthilfe und Rückhalt zu geben, ist eine gewinnbringende Investition für alle."
Die Arbeiterkammer gibt Tipps, wie Jugendliche besser unterstützt werden können:
Die Arbeitnehmer-Vertreter fordern eine Sicherstellung der Versorgung aller psychisch belasteten und kranken Menschen. Denn Psychotherapie und Sozialarbeit vor Ort könnten präventiv viel dazu beitragen, dass Probleme frühzeitig erkannt und Unterstützung geboten wird. Die Finanzierung wäre über die bei der Kassenreform versprochene Patientenmilliarde denkbar.
Geht es nach der Arbeiterkammer, braucht es einen Ausbau sozialraumorientierter, aufsuchender Jugendarbeit, um Jugendliche zu motivieren, die Ausbildung fortzusetzen.
Eine zentrale, niederschwellig nutzbare, gut beworbene Beratungsstelle, die an alle vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten vermittelt, würde laut AK die Inanspruchnahme erleichtern. Außerdem könnte damit der Bedarf zentral erhoben werden.
Bei der betrieblichen Lehrstellenförderung brauche es eine Förderschiene für Betriebe, die sozial benachteiligten Jugendlichen eine Chance geben, niedrige Lehrabbruchsquoten haben und qualitätsvoll ausbilden. Die betriebliche Lehrstellenförderung könnte z.B. auch präventive psychosoziale Angebote im Betrieb fördern.
Polizisten mit Böller beworfen, WC-Anlage gesprengt
Was mit Jugendlichen passieren kann, die alleine gelassen werden, hat sich kürzlich in Wels gezeigt. Dort hielten Teenies in der Silvesternacht Feuerwehr und Polizei auf Trab.
Im Stadtteil Lichtenegg brannte ein Müllcontainer. Zahlreiche Halbwüchsige machten es den Einsatzkräften beim Helfen aber nicht gerade leicht. Sie bewarfen sie mit Böllern, so die Exekutive in ihrem Bericht vom Sonntag. "Heute" berichtete.