Wien

Miet-Erhöhung gestoppt, was du dir jetzt sparen kannst

Der Druck der Arbeiterkammer hat gewirkt! Die Erhöhung der Altbau-Mietrichtwerte konnte gestoppt werden. Was das jetzt für die Mieter bedeutet.

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Wohnen in Wien ist nicht gerade billig.
Wohnen in Wien ist nicht gerade billig.
istock/ Symbolbild

Ein "wichtiger und richtiger erster Schritt", um Mieter etwas Luft zu verschaffen ist für Arbeiterkammer Wohnexperten Thomas Ritt das Aussetzen der Anhebung der Richtwertmieten im April. Das soll am Mittwoch im Nationalrat beschlossen werden.

Im April steht zusätzlich aber auch die Erhöhung der Kategoriemieten um 5,5 Prozent für rund 145.000 Haushalte in Österreich ins Haus. Und was dem Fass den Boden ausschlägt: Für zusätzlich rund eine Million Haushalte werden dadurch die Betriebs-/Verwaltungskosten teurer. Denn bei diesen Kosten werden die Kategorie A Beträge verrechnet.

"Eine Million ist arbeitslos und in Kurzarbeit – sie stehen finanziell unter großem Druck. Die Mieterhöhung reißt ihnen ein Loch ins Börsel." Die Arbeiterkammer verlangt: Einfrieren der Kategoriemieten-Anhebung und einen Hilfsfonds für finanzschwache Mieter.

Ab April sollen zusätzlich auch die Kategoriemieten für bestehende Mietverträge um 5,5 Prozent steigen. Grund: Die an die Inflation gekoppelte Steigerung des Mietenindex hat im Dezember 2020 die Schwelle von fünf Prozent erreicht – die Erhöhung schlägt auf die Mieten durch.

So viele Haushalte sind betroffen

Bundesweit sind 52.000 Haushalte in Altbauwohnungen betroffen. Also alle, die in privaten Altbauten leben (vor 1945 errichtet) und deren Mietvertrag vor dem 1. März 1994 abgeschlossen wurde. Sie haben (oft) entsprechende Anpassungsklausen im Mietvertrag, auch für Neuverträge (etwa bei Substandardwohnungen, oder wenn Kinder in den Mietvertrag ihrer verstorbenen Eltern eintreten) wird es teurer. Bei Wiener Wohnen (Verträge vor 2004) sind grob geschätzt etwas über 93.000 Haushalte betroffen.

Die Mieterhöhung wird sich mit rund 16 Euro "nackt" im Monat auf die Rechnung schlagen. Das entspricht bei einer Durchschnittwohnung von 80 Quadratmetern rund 192 Euro im Jahr. Die betroffenen österreichischen Haushalte im privaten Altbau zahlen geschätzte 7,6 Millionen Euro mehr im Jahr. Nicht zu vergessen: Hinzu kommen noch Betriebs-, Energie- und Heizkosten. Bei Wiener Wohnen beträgt die geschätzte Summe der Mieterhöhungen bei den Kategorie-Verträgen rund 13,4 Millionen Euro.

"Für viele Mieter wird es eng mit der Miete"

Ritt: "Es wäre ungerecht, die Kategoriemieten nicht einzufrieren. Denn da wäre die Zusatzbelastung gleich hoch oder sogar höher als bei den Richtwertmieten." Für rund eine Million Haushalte in Österreich schnalzt die Abrechnung der Betriebs-/Verwaltungskosten ebenfalls in die Höhe. Denn hierfür werden Kategorie A Beträge verrechnet.

So teuer werden die Kategoriemieten ab April 2021 – Mit den "nackten" Kategoriebeträgen ist es aber nicht abgetan – hinzu kommen noch Betriebs-, Energie- und Heizkosten.

"Für viele Mieter wird es eng mit der Miete. Durch Jobverlust, Kurzarbeit und Betriebsschließungen steigen die finanziellen Probleme und die Mieten werden immer teurer. Zudem laufen die Corona-Mietstundungen Ende März aus. Es muss dringend ein Hilfsfonds für finanzschwache Mieter kommen. Der Fonds soll die Mietzahlungen für die Betroffenen eine Zeit lang übernehmen", fordert Ritt.

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