Gesundheit
Welche Impfung wirklich vor der Delta-Mutante schützt
Britische Wissenschaftler fanden jetzt heraus, welche Menschen besser vor der gefährlichen Delta-Variante geschützt sind. Die Studie macht Hoffnung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die erstmals in Indien nachgewiesene Variante als "besorgniserregend" eingestuft, da sie ansteckender ist als die Ursprungsform des Coronavirus SARS-CoV-2. Laut Einschätzungen von Experten könnte Delta bis zum Herbst auch in Österreich eine entscheidende Rolle spielen.
71 Fälle in Österreich bekannt
"Es ist zu erwarten, dass sich die hoch ansteckende Delta-Variante noch schneller ausbreitet als die bisherigen Varianten“, warnt Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes. Das Tückische bei dieser Variante sei, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben.
Während die Variante B.1.617.2 in Großbritannien inzwischen für 96 Prozent aller Neuinfektionen verantwortlich ist, sind es in Österreich laut AGES bisher "nur" 71 Fälle (Stand 15. Juni) Die meisten davon wurden in Wien sequenziert (32), 19 in Salzburg, sieben in Tirol, sechs in Niederösterreich, fünf in der Steiermark und je einer in Kärnten und Oberösterreich. Die Dunkelziffer im restlichen Österreich sei höher, befürchtet Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.
Wie gut schützen Biontech und Astrazeneca gegen die Mutation?
Mehrere Laboruntersuchungen zeigen, dass die Delta-Variante offenbar resistenter gegen Impfstoffe ist als andere Varianten. Doch einer britischen Datenanalyse der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zufolge verhindert ein vollständiger Impfschutz mit zwei Dosen der Mittel von Biontech/Pfizer oder Astrazeneca schwere Krankheitsverläufe ebenso wirksam wie bei der Alpha-Variante.
Zwei Dosen des Wirkstoffs von Pfizer/Biontech verhinderten demnach bei der Variante B.1.617.2 in 96 Prozent der Fälle eine stationäre Behandlung. Für das Vakzin von AstraZeneca lag die Quote bei 92 Prozent. Die Studie bestätige, wie wichtig es sei, die zweite Impfung zu erhalten, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Vor allem beim Astrazeneca-Impfstoff fiel die Schutzwirkung nach der ersten Dosis der Auswertung zufolge noch merklich geringer aus (etwa 33 Prozent).
In Österreich erhielten laut AGES vom Donnerstag 4.372.190 Menschen zumindest eine Teilimpfung, das sind 55,54 Prozent der Bevölkerung. 2.375.827 und somit 30,18 Prozent Personen sind voll immunisiert.