Wirtschaft
Diese Jobs sind trotz Krise besonders gefragt
Nicht alle Branchen zählen in der Corona-Krise zu den Verlierern. Einige Berufsgruppen sind gefragter denn je.
Seit fast einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie unser Leben. Die damit verbunden wirtschaftlichen Auswirkungen werden laut Experten noch länger spürbar sein. Die Arbeitslosenzahlen stiegen drastisch an, in Österreich sind derzeit mehr als eine halbe Million Menschen auf Jobsuche.
Zudem droht im heurigen Jahr eine riesige Insolvenzwelle. Branchen wie der Tourismus, die Luftfahrt oder die Gastronomie kämpfen mit extremen Verlusten. Doch nicht alle Branchen befinden sich in einer Krise. Einigen Berufsgruppen gelang es während der Corona-Pandemie Vorteile zu nutzen.
Flexibilität als Kernkompetenz
Das deutsche Onlineportal "Gehalt.de" hat jene Branchen genauer unter die Lupe genommen und daraus die Trendberufe für 2021 ermittelt. "Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass Flexibilität sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber definitiv eine Kernkompetenz auf dem Arbeitsmarkt ist. Dabei ist ein Studium nicht zwangsläufig erforderlich, um zukunftssichere Berufe auszuüben. Auch mit einer Ausbildung können Beschäftigte lukrative und krisensichere Berufe ergreifen", erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von "Gehalt.de".
Die Corona-Krise wird auch im heurigen Jahr präsent bleiben. Folgende Berufe werden laut der Analyse 2021 besonders gefragt sein:
Sie zählten bereits im Jahr 2020 zu den wichtigsten Ansprechpartnern. Auch im heurigen Jahr wird die Arbeit der Virologen und Virologinnen weiter im Fokus stehen. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt in Österreich bei 51.300 Euro brutto. Die ersten Impfstoffe sind bereits zugelassen, doch der Kampf gegen die Pandemie dauert noch an. Zudem bilden sich immer wieder neue Mutationen des Virus, die weiterer Forschungsarbeit bedürfen.
Gleiches gilt für Assistenten und Assistentinnen im Labor. Auch ihre Arbeit ist im Kampf gegen die Pandemie von besonderer Bedeutung. Das jährliche Gehalt liegt in Österreich im Durchschnitt bei 35.400 Euro brutto.
Die Arbeit von Pflegefachkräften bleibt essenziell für eine effektive Pandemiebekämpfung, insbesondere auf Beatmungs- und Intensivstationen. Bierbach ist sogar der Meinung, dass sich die Corona-Krise positiv auf den Berufsstand auswirken könne.
"Der Bedarf an Pflegefachkräften wird in Deutschland nicht nur aufgrund des demografischen Wandels steigen. Beschäftigte in dringend benötigten Spezialisierungsgebieten, wie in der Alten- oder Intensivpflege, könnten in Zukunft mehr Mitspracherecht bei Arbeitszeiten und Gehaltsvorstellungen haben", so der Geschäftsführer. Derzeit können Pflegefachkräfte in Österreich ein Durchschnittsgehalt von 36.500 Euro brutto im Jahr erwarten.
Für diesen Beruf wird kein Hochschulabschluss benötigt. Durch ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein und durch veränderte Verbraucheransprüche sind Unternehmen zunehmend auf Lebensmitteltechniker und -technikerinnen angewiesen. Ihre Aufgabe ist es, Lebensmittelprodukte zu produzieren und weiterzuverarbeiten. Das Monatsgehalt beträgt im Durchschnitt 2.120 Euro brutto.
Auch in der Gaming-Branche bewegt sich momentan viel. Seit der Pandemie ist die Popularität von Videospielen weiter gestiegen. Hier verdienst du im Durchschnitt 2.793 Euro brutto im Monat.
Die Corona-Pandemie hat viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ins Home Office gezwungen. Gerade hiervon profitieren Cloud-Architekten und -Architektinnen. Denn damit Daten schnell und reibungslos geteilt werden können und ein stetiger Zugriff auf externe Server besteht, ist eine funktionierende Cloud-Infrastruktur unverzichtbar. Das macht sich auch im Gehalt bemerkbar. Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt in Österreich 62.900 brutto im Jahr.
Auch unser Kaufverhalten hat sich in der Corona-Krise verändert. Viele Menschen erledigen ihre Einkäufe digital und über Online-Geschäfte. Die E-Commerce-Branche erfuhr bereits vor der Pandemie einen Boom, Prognosen für 2021 gehen von Rekordumsätzen aus. Mitarbeiter im E-Commerce erhalten ein Durchschnittsgehalt von 44.300 brutto im Jahr.
Da kaum ein Unternehmen mehr ohne Online-Vertrieb auskommt, muss zudem die eigene Produktpalette prominent positioniert werden. Als besonders effektiv erweisen sich hier Vertriebswege via Social Media. Hier kommen Performance Marketing Manager und -Managerinnen ins Spiel, die sich um die Verwaltung der Anzeigen kümmern. Auch ihr durchschnittliches Jahresgehalt beträgt 44.200 Euro brutto.