Tierisch giftig

Diese hübsche Blume ist lebensgefährlich

Das sogenannte Jakobskreuzkraut ist zwar hübsch anzusehen, aber hochgiftig für Mensch und Tier.

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Diese hübsche Blume ist lebensgefährlich
Vor allem in Oberösterreich ist diese Pflanze auf dem Vormarsch.
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Fies. Obwohl die kleine gelbe Blume richtig unschuldig aussieht und einer Margerite ähnelt, ist sie tatsächlich hochgiftig für Mensch und Tier. Experten warnen davor, dass sie auch in Österreich immer öfter vorkommt und in Deutschland und der Schweiz bereits ganze Futterwiesen für sich einnimmt.

Leider wird das hochgiftige Jakobskreuzkraut oft mit dem heilenden Johanneskraut verwechselt.
Leider wird das hochgiftige Jakobskreuzkraut oft mit dem heilenden Johanneskraut verwechselt.
iStock, Montage Heute

Juni bis Oktober

Die gelbe Pflanze hat momentan Hochsaison, denn sie blüht in der Regel vom Juni bis in den Oktober und macht sich vor allem auf Weideflächen, oder trockenen und ungedüngten Plätzen bemerkbar. Sie gehören nämlich zu den sogenannten "Verwahrlosungsanzeiger" und wachsen nur dort, wo man die Wiesen in Ruhe lässt.

Die Vergiftungserscheinen dieses kleinen Blümchens sind allerdings nicht von schlechten Eltern und werden häufig bei Kühen zeitverzögert beobachtet:

Appetitlosigkeit, Milchleistungsabfall, gelähmte Pansenmotorik, glanzloses Fell, Krämpfe, Konditionsschwäche, Abmagerung – diese Symptome kündigen in weiterer Folge ein Leberversagen an, da die Pflanze mit leberschädigendenden Toxinen (Pyrrolizidin-Alkaloide) angereichert ist.

Das größte Problem allerdings ist, dass die giftigen Stoffe nicht mehr ausgeschieden werden können und sich im Tier anreichern, bis es irgendwann zum Tod kommen muss.

Mensch und Haustier

Solange wir die Blume in einem Nostalgieanfall nicht pflücken und uns danach die Finger ablecken, kann uns diese Pflanze nicht gefährlich werden. Katzen und Hunde sind im Prinzip auch sicher, da sie nicht auf die Idee kommen würden, das Jakobskreuzkraut zu fressen. Es gibt allerdings auch Kontaktallergien, weshalb man einfach einen weiten Bogen um die Pflanze machen sollte.

Gefährlich wird es einfach bei unseren Nutztieren, wie Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen, deren Futterquelle natürlich niemals mit dem Kreuzkraut kontaminiert werden darf. Auf der Weide schmeckt das Kraut glücklicherweise durch einen Bitterstoff nicht, aber in getrockneter Form im Wiesenheu ist der warnende Geschmack verflogen.

Auf den Punkt gebracht

  • Das Jakobskreuzkraut ist eine hübsche, aber hochgiftige Blume, die in Österreich immer häufiger vorkommt und in Deutschland und der Schweiz bereits ganze Futterwiesen für sich einnimmt
  • Die gelbe Pflanze blüht von Juni bis Oktober und ist vor allem auf Weideflächen oder trockenen und ungedüngten Plätzen zu finden
  • Während Menschen und Haustiere in der Regel sicher sind, können Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen durch das Kreuzkraut gefährdet sein, da es in getrockneter Form im Wiesenheu nicht mehr den warnenden Geschmack aufweist
red
Akt.
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