Digitaler Euro

Diese große Neuerung kommt bald für unser Geld

Im Euroraum soll eine neue digitale Währung eingeführt werden, die wir am Handy haben. Plus: Die Geldanlage-Trends für die nächsten Jahre.

Angela Sellner
Diese große Neuerung kommt bald für unser Geld
Bargeld wird nicht verschwinden - aber der Euro soll zusätzlich digital werden.
iStock

Dass es dem Bargeld über kurz oder lang an den Kragen geht und wir nur mehr voll kontrollierbar per Plastikkarte oder elektronisch bezahlen können, hält sich hartnäckig als Zukunftsszenario. Aber: Selbst Bargeldlos-Pioniere wie Schweden haben die Reißleine gezogen – zu groß sei die Gefahr, dass bei einem Blackout das Finanzchaos ausbricht. Die Barzahlung bleibt, versichert auch die Politik.

Tests, etwa mit bargeldlosen Supermärkten, gibt es auch in Österreich. Dass sich das breit durchsetzt, bezweifeln Experten.

Der digitale Euro soll das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen
Europäische Zentralbank (EZB)

Der digitale Euro soll ein zusätzliches Zahlungsmittel werden, das von allen Bürgern im Euroraum wie Bargeld genutzt werden kann, nur eben virtuell. Von einer Kryptowährung unterscheidet sich der digitale Euro grundlegend dadurch, dass er von der EZB ausgegeben wird, während hinter Bitcoin & Co. nichts steht, das den Wert garantiert.

Gebührenfrei

Mit dem digitalen Euro soll jeder beispielsweise in Geschäften, im Online-Handel oder bei staatlichen Stellen im Euroraum bezahlen können. Und zwar gebührenfrei, ein Vorteil, den sonst nur Bargeld bietet. Mit sich führen würde man den Digi-Euro etwa in einer elektronischen Geldbörse (Wallet) am Handy.

Profit mit gutem Gewissen

In puncto Geldanlage beobachten Banken einen steigenden Trend zu nachhaltigen Produkten. Das heißt: Immer mehr Kunden wollen Profit mit Gewissen kombinieren, in Form von Investments, die in ökologische oder soziale Projekte fließen. Angesichts des auch für die nächsten Jahre zu erwartenden Auf und Abs bei den Zinsen erwartet die Branche, dass langsam mehr Geld in Wertpapiere als aufs Sparbuch fließt.

Was sich an der Börse ändern muss

Damit wir wegkommen von Öl und Gas und die Wende zur erneuerbaren Energie funktioniert, ist richtig viel Geld nötig – rund 500 Mrd. Euro pro Jahr in Europa, schätzen Experten. Wer soll das finanzieren? "Das geht nur, wenn sich die Unternehmen mehr Kapital von der Börse holen", sagt Monika Rosen, Finanzexpertin und Vizepräsidentin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft. Private Gelder, die auf Sparkonten schlummern, sollten zunehmend der Wirtschaft zugeführt werden – was auch den Anlegern höhere Erträge bringen könnte. "Wir müssen der Dämonisierung der Börse entgegenwirken", sagt Rosen.

Die EU brauche eine neue Superbörse
Monika Rosen
Finanzexpertin

Wenn Europa nicht vollends den Anschluss an die USA und China verlieren wolle, müsse die EU ihre gemeinschaftlichen Kräfte bündeln, beruft sich die Expertin auf Aussagen des italienischen Ex-Premiers Enrico Letta. Das gelte auch für den Kapitalmarkt. Die EU brauche eine neue Superbörse. Überhaupt werde man sich auf mehr EU-Power in Sachen Geld einstellen müssen. Die Rede ist etwa von einer Spar- und Investitionsunion (schon jetzt will Brüssel Teile der österreichischen Einlagensicherung in einen EU-Fonds umleiten).

Krypto-"Wunderkind" Sam Bankman-Fried verurteilt

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    Ihm drohten im ärgsten Fall mehr als 100 Jahre Gefängnis, nun ist Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.
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