Oberösterreich
Diese Gebühren für Tausende Eltern sollen bald fallen
Eltern können wohl bald aufatmen: In OÖ wird geplant, die Beiträge für Kinder unter 3 Jahren in den Krabbelstuben am Vormittag fallen zu lassen.
Die Bundesregierung will bis 2023 rund 4,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung investieren. Vor allem sollen Angebote für unter Dreijährige erhöht werden. Bundeskanzler Karl Nehammer und Familienministerin Susanne Raab (beide ÖVP) haben diese Maßnahmen am Monatsbeginn angekündigt.
Kein Dementi
Wie genau das Geld für die Länder und Gemeinden – hauptverantwortlich für die Kinderbetreuung – garantiert wird, ist noch nicht definiert. Eine Möglichkeit wäre der Finanzausgleich, der aktuell neu verhandelt wird.
Schwarz-Blau überlegt derzeit, wie man den Ausbau der Angebote gestalten wird. Laut "Oberösterreichische Nachrichten" (OÖN) planen Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) unter anderem, die Betreuung aller unter Dreijährigen in den Krabbelstuben am Vormittag gebührenfrei zu halten.
"Unser Ziel ist es, Oberösterreich zum Kinderland Nummer 1 zu machen", erklärt Haberlander auf "Heute"-Anfrage. "Dafür haben wir ein umfangreiches Gesetzespaket verabschiedet, das ab 1. September unter anderem deutlich erweiterte Öffnungszeiten für Familien sicherstellt. Darüber hinaus seien die Gehälter des Personals in den Kinderbetreuungseinrichtungen spürbar erhöht. "Wir prüfen weiterhin verschiedene Maßnahmen, um die nächsten Schritte in Richtung Kinderland Nr. 1 zu setzten. Sobald eine abschließende Entscheidung getroffen wird, werden wir diese präsentieren", so Haberlander.
Momentan sind nur Kinder ab 2,5 Jahren am Vormittag von dieser Abgabe befreit. Ab diesem Alter werden Kinder sowohl in Krabbelstuben als auch später in Kindergärten bis 13 Uhr kostenlos betreut.
OÖ fast Schlusslicht
Von 2009 bis 2018 war in Oberösterreich die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten gebührenfrei. Erst seit 2018 gelten sozial gestaffelte Tarife für die Inanspruchnahme von Kinderbetreuung am Nachmittag.
Nach OÖN-Informationen ist nicht geplant, hier etwas zu ändern. Insgesamt besuchten 2022/23 zirka 55.000 Kinder in OÖ einen Kindergarten oder eine Krabbelstube.
OÖ liegt laut Statistik Austria im Schul- bzw. Kindergartenjahr 2022/23 mit einer Quote von 20,8 Prozent auf dem vorletzten Platz. Tabellenletzter ist die Steiermark mit 19,9 Prozent.
Streit um Kinderbetreuung eskaliert
Kürzlich gingen bei der Gemeinderatssitzung in der niederösterreichischen Gemeinde Tulln an der Donau die Wogen hoch. Beim Thema Kinder- bzw. Nachmittagsbetreuung kam es schließlich zum Knalleffekt: Bis auf wenige Mandatare der Grünen und der SPÖ verließ die gesamte Opposition die Gemeinderatssitzung – die Sitzung platzte somit.