Wirtschaft
Diese Firmen fordern immer noch Corona-Impfung für Job
Viele Firmen haben die Corona-Impfung als Aufnahmekriterium abgeschafft. Einige Betriebe verlangen sie aber weiterhin.
Während der Corona-Pandemie haben viele Firmen die Impfung als Aufnahmekriterium eingeführt. Jetzt rücken immer mehr Unternehmen davon ab. Einige Experten haben bereits das Ende der Pandemie ausgerufen, "Heute" berichtete. Hinzu kommen rechtliche Bedenken und ein großer Fachkräftemangel.
So verlangen etwa die Wiener Stadtwerke seit Anfang Dezember keine Impfung mehr von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Unsere Stelleninserate hatten von 19. Juli 2021 bis Ende November 2022 eine Impfbereitschaft enthalten. Die Entscheidung dazu war der damaligen Situation an hohen Covid-Fallzahlen und der damit einhergehenden Belastung des Gesundheitssystems geschuldet", hieß es vom Unternehmen gegenüber "Wien heute".
Polizei verzichtet seit August darauf
Auch die Wiener Wirtschaftsuniversität und der Flughafen Wien haben die Impfung als Einstellungskriterium abgeschafft. "Mittlerweile liegt die Immunisierungsrate am Flughafenstandort durch geimpfte und genesene Personen bei rund 90 Prozent, daher ist das mittlerweile für die Einstellung nicht mehr relevant", teilte ein Flughafen-Sprecher mit.
Bei der Polizei wird bereits seit August 2022 darauf verzichtet. Andere Unternehmen und Organisationen halten aber noch an der Corona-Impfung fest. Wer etwa bei der Wiener Berufsfeuerwehr arbeiten will, braucht sie noch. "Wir wollen und wir können uns keinen Cluster in den eigenen Reihen leisten oder erlauben. Wir garantieren in der Vorausplanung für die nächste Dienstschicht eine Mindestmannschaftsstärke zur Erhaltung der Schlagkraft in Wien. Und wir haben eben nicht unendlich Personal", betont Feuerwehrsprecher Christian Feiler.
Auch bei den Austrian Airlines ist ein aufrechtes CoV-Impfzertifikat Pflicht. Die Fluglinie will auf Nummer sicher gehen, auch weil man weltweit tätig sei. Weiters gilt die Impfung beim Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV), bei der Wiener Berufsrettung und bei der Wiener Caritas als Einstellungskriterium.
Beschwerden bei Arbeiterkammer
Bei der AK Wien trudelten diesbezüglich in den letzten Monaten immer mehr Beschwerden ein. Laut dem AK-Juristen Philipp Brokes brauche ein Arbeitgeber dafür sehr plausible Gründe: "Das wird in vulnerablen Settings, bei der Arbeit mit vulnerablen Personengruppen oder bei der Anwesenheit von Risikogruppen am Arbeitsplatz der Fall sein. Aber nicht uneingeschränkt für jeden ausgeschrieben Bürojob, so wie wir es aktuell wahrnehmen. Also Arbeitgeber, die meinen, in jede Stellenausschreibung für jede Tätigkeit das Impfkriterium reinzuschreiben, das wird sich rechtlich wohl nicht ganz ausgehen", erklärt der Experte gegenüber "Wien Heute".