Dringend gebraucht
Diese Extra-Zahlung ist für viele überlebenswichtig
Ende November erhält ein Großteil der Arbeitnehmer in Österreich das Weihnachtsgeld ausbezahlt. Jeder Fünfte braucht es, um Schulden zurückzuzahlen.
Gerade in Zeiten der Teuerung verlassen sich viele Arbeitnehmer auf die Sonderzahlungen. Laut einer Studie des IFES (Institut für empirische Sozialforschung) stellt das Weihnachtsgeld für 61 Prozent der Befragten einen unverzichtbaren Bestandteil ihrer finanziellen Planung dar.
Jeder Fünfte zahlt Schulden ab
Die Befragung des IFES zeigt auch die Betroffenheit der Arbeitnehmer von den anhaltenden Teuerungen. Jeder fünfte der Befragten zahlt mit dem Weihnachtsgeld Schulden oder Kontoüberziehungen ab. Etwa jeder dritte zahlt damit alltägliche Ausgaben wie Lebensmittel oder Kleidung. Trotzdem gibt immer noch die Hälfte das Weihnachtsgeld dafür aus, worauf auch der Name hindeutet: Für Weihnachtsgeschenke.
GPA startet Aktionswoche
Eine geradezu erschreckende Erkenntnis, betont GPA-Vorsitzende Barbara Teiber. Außerdem weiß nur etwa die Hälfte der Befragten, dass das Weihnachtsgeld auf Basis des Kollektivvertrags ausbezahlt wird. Weitere 29 Prozent hingegen glauben an die gesetzliche Verankerung. Die Gewerkschaft startet nun von 27. November bis 1. Dezember deshalb eine Aktionswoche in den Betrieben, um über die Bedeutung und die Hintergründe des Weihnachtsgeldes zu informieren.
80 Prozent sind durch Teuerung belastet
Eine große Mehrheit der Bevölkerung fühlt sich durch die anhaltende Teuerung sehr belastet. Fast 80 Prozent der Befragten geben an, sich von der Teuerungskrise sehr oder eher belastet zu fühlen. Besonders stark trifft es Frauen, Familien mit Kindern und Haushalte mit niedrigerem Einkommen. 62 Prozent der Befragten sehen auch die Lohnerhöhung durch Kollektivvertrags-Verhandlungen als ein wirksameres Mittel gegen die Teuerung als Maßnahmen der Regierung. "Das bestätigt auch die Richtigkeit unserer entschiedenen Forderung nach dauerhaft wirksamen Abschlüssen bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen. Die Betroffenen wissen sehr genau, das nachhaltige Erhöhungen nicht durch Einmalzahlungen zu ersetzen sind", so Teiber.